APA ots news: 5. FMA-Praxistagung Compliance & Geldwäsche

dpa-AFX · Uhr
    Schwächen im Management nichtfinanzieller Risiken können  
Reputation und wirtschaftliche Stabilität von 
Finanzdienstleistern gefährden. 

Wien (APA-ots) - "Finanzdienstleister mussten in den vergangenen Jahren  
weltweit hohe Verluste realisieren und Strafen zahlen, da Schwächen 
im Management nichtfinanzieller Risiken wie operationelle Risiken, 
Conduct- und Compliance-Risiken, Cyber-Risiken und Reputationsrisiken 
schlagend wurden," mahnte Helmut Ettl, Vorstand der 
Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA, heute bei der Eröffnung der hybrid 
veranstalteten "5. FMA-Praxistagung Compliance & 
Geldwäscheprävention". Um die Bandbreite derartiger Verfehlungen vor 
Augen zu führen, erinnerte Ettl an die Geldwäscheskandale der 
vergangenen Jahre, das "Mis-selling" von Hypothekarkrediten in den 
USA, den LIBOR-Skandal, erpresserische Cyber-Attacken oder die 
jüngsten Ermittlungen wegen Greenwashing gegen internationale 
Investmentbanken und Investmentfonds. "Das Management von 
nichtfinanziellen Risiken ist heute nicht einfach ein `Nice to have´, 
es ist vielmehr eine absolute Notwendigkeit," so Ettl 
unmissverständlich: "Werden derartige Risiken schlagend, haben diese 
direkte Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität und die 
Reputation des Unternehmens; im Extremfall können sie sogar die 
Reputation und Stabilität eines gesamten Finanzplatzes in Zweifel 
ziehen und damit systemrelevant werden." 

"5. FMA-Praxistagung Compliance & Geldwäsche" 

An der "5. FMA-Praxistagung Compliance & Geldwäscheprävention" 
nahmen heute in Wien rund 130 Risiko- und Compliance-Manager sowie 
Geldwäschebeauftrage beaufsichtigter Unternehmen in Präsenz teil, 
gleichzeitig konnte die Veranstaltung via Livestream über die 
FMA-Website digital in real-time mitverfolgt werden. Die FMA-Experten 
berichteten dabei über die aktuellsten internationalen und nationalen 
regulatorischen Entwicklungen sowie aufsichtlichen Initiativen in 
Compliance, Conduct-Aufsicht und Geldwäscheprävention und 
diskutierten diese mit Vertreten der Marktpraxis. Im Fokus standen 
dabei: Das "Geldwäsche-Paket" der Europäischen Union, das zum einen 
eine eigene EU-Aufsichtsbehörde, die AMLA (Anti-Money Laundring 
Authority), bringen wird. Zum anderen erstmals eine direkt anwendbare 
EU-Geldwäsche-Verordnung, womit das Regime zur Prävention der 
Geldwäscherei europaweit weitestgehend harmonisiert wird. Außerdem 
die Weiterentwicklungen der Anforderungen im Vertrieb von 
Wertpapieren und Versicherungsprodukten, insbesondere unter 
Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte. Sowie aktuelle 
Entwicklungen zur Ausdehnung der Verhaltensaufsicht in den Bereichen 
der virtuellen Währungen und Krypto-Assets. 

"Wir befinden uns derzeit in einem besonders dynamischen Umfeld," 
fasste Ettl zusammen und verwies auf die brandaktuellen 
Herausforderungen wie etwa Nachhaltigkeit und die Vermeidung von 
Greenwashing, den digitalen Wandel und die damit verbundene 
Komplexitätssteigerung durch neue Finanzmarktakteure - Stichwort 
virtuelle Assets - und neue Bedrohungsszenarien durch Cyber-Risiken." 
Dies alles fordere den Markt und die Aufsicht gleichermaßen. Die FMA 
bekenne sich jedenfalls vorbehaltlos zur weiteren Harmonisierung und 
Europäisierung von Regulierung und Aufsicht, auch im Management der 
nichtfinanziellen Risiken. Als integrierte Aufsichtsbehörde, die die 
Aufsicht über den gesamten Finanzmarkt Österreich unter einem Dach 
vereint, sei sie dazu auch optimal aufgestellt. "Und wir bauen in 
unserem Aufsichtsansatz auch stark auf Dialog und Prävention, damit 
idealerweise derartige substanz- und/oder stabilitätsgefährdenden 
Risiken gar nicht erst entstehen," so der FMA-Vorstand. 

Rückfragehinweis: 
   Finanzmarktaufsicht 
   Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher) 
   +43/(0)1/24959-6006 oder +43/(0)676/882 49 516 

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom 

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OTS0075    2022-06-28/10:45

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