Uniper: Aktie rauscht 18 Prozent in den Keller - Prognose nicht zu halten

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Die Probleme bei Unier werden größer und die Anleger flüchten heute aus der Aktie. Der Kraftwerksbetreiber hat am letzten Tag des ersten Halbjahres seine Prognose für das laufende Jahr kassiert und liefert auch keine neue Spanne. Es heißt lediglich, dass im ersten Halbjahr der operative Gewinn deutlich unter Vorjahreswert liegen dürfe. Das kommt bei den Anleger überhaupt nicht gut an. Zudem spricht Uniper mit der Bundesregierung über Stabilisierungsmaßnahmen. 

Steigende Gaspreise setzen Uniper zu 

"Wir hatten bereits Ende letzten Jahres durch die enorm gestiegenen Gaspreise einen signifikant gestiegenen Liquiditätsbedarf", erläuterte Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach. "Um diesem zu begegnen, hatten wir bereits unsere Kreditlinien erweitert und unter anderem eine Fazilität der staatlichen KfW in Höhe von zwei Milliarden Euro erhalten, die wir bis heute nicht in Anspruch genommen haben.

"Nun habe sich die Geschäftsentwicklung durch den Krieg in der Ukraine und die in der Folge stark reduzierten Gaslieferungen aus Russland "spürbar verschlechtert", führte Maubach aus. "Daher sprechen wir jetzt mit der Bundesregierung erneut über Stabilisierungsmaßnahmen, für die eine Reihe von Instrumenten in Frage kommen wie zum Beispiel Garantie- und Sicherheitsleistungen, Erhöhung der aktuellen Kreditfazilität bis hin zu Beteiligungen in Form von Eigenkapital.

Die bisherige Ergebnisprognose setzte das MDax -Unternehmen aus. Im ersten Halbjahr dürften die operativen Gewinne auf Basis vorläufiger Zahlen auch deutlich unter denen des Vorjahreszeitraums liegen, hieß es. Vor einem Jahr hatte Uniper in den ersten sechs Monaten vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten 580 Millionen Euro verdient. Das bereinigte Nettoergebnis belief sich damals auf 485 Millionen Euro.

Hintergrund für die Entwicklung seien die Auswirkungen der derzeitigen Gaslieferbeschränkungen durch den russischen Staatskonzern Gazprom . Seit Mitte Juni erhält Uniper nach eigenen Angaben nur noch 40 Prozent der vertraglich zugesicherten Gasmengen von Gazprom und muss teuer Ersatzmengen beschaffen. Uniper geht davon aus, dass im Falle der Feststellung und Bekanntgabe der Gasmangellage durch die Bundesnetzagentur die derzeitigen Belastungen teilweise an die Kunden weitergegeben werden können.  

onvista Redaktion / dpa-AFX

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