Eine Krise ist endlich vorbei, eine andere hält an

BVB: Verlust minimiert – Dividende für 2023/24 in Aussicht gestellt

onvista · Uhr
Quelle: Ververidis Vasilis/Shutterstock.com

Gestern am 21.11.2022 hat der Fußballverein Borussia Dortmund seine Hauptversammlung abgehalten. Erstmals seit 2019 war die Präsenz der Aktionäre wieder erlaubt. Die Hauptversammlung fand in der Westfalen-Halle statt.

BVB-Chef Hans-Joachim „Aki“ Watzke ist einerseits froh, dass die Corona-Krise vorbei ist, äußert aber Besorgnis, dass die Energiekrise dem Verein weiter zusetzen könne. Man könne sich also nicht zurücklehnen.

BVB-Aktie: Seit 2018 mit 65 Prozent im Minus

Ein Blick auf den Aktienkurs bestätigt Watzkes Sicht: Im November 2018 lag der Kurs der BVB-Aktie bei über 10 Euro, im März 2020 – vor der Verhängung der Corona-Maßnahmen – immerhin noch bei über 8,80 Euro. Heute ist ein Anteilsschein für 3,50 Euro zu haben.

Die Zahl ist sogar noch schlimmer, wenn man die im Umlauf befindlichen Aktien hinzuzieht: 2018 und 2020 lag diese Zahl bei 92 Millionen, heute bei 110,4 Millionen Euro. Das bedeutet: Ein eventueller Gewinn verteilt sich auf mehr Aktien und es dauert noch länger, bis die alten Hochs wieder erreicht werden.

Eine gute Nachricht: Mit der Kapitalerhöhung während der Ära der Corona-Maßnahmen hat der Verein sich Geld beschafft und keine Schulden aufgebaut, obwohl die Bilanz zeitweise mit 150 Mio. Euro tiefrot war.

Wir mussten drei Jahre im Krisenmodus agieren. Und der Krisenmodus hält wegen der Energiekrise und des Ukraine-Krieges an.“

Hans-Joachim Watzke

Er hat aber die Hoffnung, dass die Corona-Krise vorbei ist. Jedes Geisterspiel gingen dem Verein zwischen 3 und 4 Mio. Euro verloren.

Hoffnung auf Dividende

Zu Beginn der Corona-Maßnahmen hat der BVB die Dividende gestrichen. Aktionärsschützer bezeichneten diesen Schritt zwar als bittere Pille, teilten aber die Ansicht, dass dies unvermeidlich gewesen war.

Gute Nachrichten für Anleger: Laut Finanzvorstand Thomas Tress soll in diesem Geschäftsjahr 2022/2023 der Verlust auf Null gebracht werden. Sobald wieder Gewinne erwirtschaftet werden, sollen wieder Dividenden ausgeschüttet werden. Die letzte Dividende lag bei 0,06 Euro je Aktie.

Der Verlust minimierte sich von 72,8 Mio. Euro im Vorjahr auf 35 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/2022.

Für Anleger gilt weiterhin: Fußball-Aktien sind für einen langfristigen Vermögensaufbau nicht geeignet. Wer sie unbedingt im Depot sehen will, kann sie gerne kaufen. Er muss sich aber im Klaren sein, dass die Performance der Aktie stark von der sportlichen Entwicklung abhängt. Eine schlechte Saison oder ein frühes Ausscheiden in der Champions League reißt die Aktie ins Minus. Für die Bewertung einer Fußball-Aktie zählen nur bedingt Bilanzkennzahlen oder wirtschaftliche Fundamentaldaten.

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel