Weil für Batteriefabrik in Emden: VW-Werk hat beste Zeiten vor sich

dpa-AFX · Uhr

EMDEN (dpa-AFX) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat sich bei einer Betriebsversammlung im Volkswagen-Werk in Emden für den Bau einer Batteriezellfabrik in der Seehafenstadt ausgesprochen. "Dieses Werk hat nach meiner tiefen Überzeugung seine besten Zeiten noch vor sich. Deshalb setze ich mich trotz der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen weiter für den Bau einer Batteriefertigung in Emden ein", sagte der SPD-Politiker, der auch Mitglied im VW-Aufsichtsrat ist, laut einer Mitteilung des Konzerns am Freitag vor rund 4000 Beschäftigten.

Die Ansiedlung einer Fabrik für Batteriezellen wird immer wieder diskutiert. Bislang plant VW mit sechs eigenen Zellfabriken in Europa. Eine entsteht zurzeit in Salzgitter, weitere sind in Nordschweden und Spanien gesetzt. Der VW-Betriebsrat forderte darüber hinaus zuletzt, mindestens ein weiteres Zellwerk in Deutschland anzusiedeln - etwa an der Nordseeküste oder in Sachsen.

Weil lobte den Angaben zufolge die Transformation in Emden zur Elektromobilität. Die insgesamt rund 8000 Beschäftigten zeigten große Motivation und eine hohe Professionalität bei der Serienproduktion des vollelektrischen Kompakt-SUV ID.4, sagte Weil. VW hatte nach rund zwei Jahren Umbauphase im laufenden Betrieb im Mai mit der Fertigung des ID.4 begonnen. Bis 2024 will der Autobauer Emden zu einem Werk ausschließlich für die Produktion von E-Autos umbauen.

Noch wird in Ostfriesland parallel der Passat gebaut. Ab Sommer 2023 soll mit dem Aero ein zweites Elektromodell gefertigt werden und der Bau des Passats enden. Dazu soll im zweiten Halbjahr laut dem Konzern eine zusätzliche Produktionsschicht in der E-Fertigung aufgebaut und die Produktion der Verbrenner-Fahrzeuge auf eine Schicht heruntergefahren werden. Vorerst werden nämlich auch noch die Modelle Arteon und Arteon Shooting Brake in Emden weiter produziert.

Auch der Aero werde ein Erfolg für Emden, sagte Weil. "Die Verantwortlichen in Wolfsburg und die Landesregierung haben großes Vertrauen in diesen Standort und die hier arbeitenden Menschen."/len/DP/stw

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