Generalinspekteur der Bundeswehr: Müssen ständig einsatzbereit sein

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Um die Bundeswehr für die Landes- und Bündnisverteidigung fit zu machen, braucht es aus Sicht des neuen Generalinspekteurs Carsten Breuer ein umfassendes Umdenken. "Bei der Bundeswehr waren viele Offiziere und Unteroffiziere jahrelang gewohnt, die Truppe abzubauen, Strukturen zu verkleinern oder in Teilen sogar aufzulösen", sagte Breuer am Donnerstag dem "Spiegel". "Das ist eine Generation Downsizing. Die muss jetzt umdenken."

Die Struktur der Bundeswehr sei zudem noch in weiten Teilen auf das internationale Krisenmanagement ausgerichtet, sagte der Generalleutnant. Die "zeitliche Berechenbarkeit", die mit Auslandseinsätzen einhergehe, sei jedoch vorbei. "Jetzt brauchen wir ständige Einsatzbereitschaft." Darauf hätte die Truppe bereits nach der russischen Annexion der Krim 2014 ausgerichtet werden müssen.

Auch vor dem Hintergrund des Sondervermögens von 100 Milliarden Euro müssten Strukturen entschlackt und Prozesse beschleunigt werden, sagte Breuer. Er machte deutlich, dass es mit dem Fokus auf die Landes- und Bündnisverteidigung nicht nur Veränderungen in der Bundeswehr, sondern auch im Verteidigungsministerium brauche.

Breuer wurde vergangenen Freitag in das Amt des ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr eingeführt. Als Generalinspekteur ist er nicht nur truppendienstlicher Vorgesetzter aller Soldatinnen und Soldaten in den ihm unterstellten Streitkräften, sondern auch militärischer Berater der Bundesregierung und Teil der Leitung des Verteidigungsministeriums./lkl/DP/jha

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