Ölpreise legen zu
Die Ölpreise sind am Montag gestiegen. Sie haben damit einen Teil der Verluste der vergangenen Woche wieder wettgemacht. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember legte am Nachmittag um 1,16 Dollar auf 74,22 Dollar zu. Der Preis für ein Barrel zur Lieferung im November kletterte um 1,28 Dollar auf 70,51 Dollar.
In der vergangenen Woche waren die Ölpreise noch kräftig gefallen, nachdem deutlich wurde, dass Israel wohl keine Ölanlagen im wichtigen Förderland Iran angreifen dürfte. So hatte Brent-Öl zu Beginn der vergangenen Woche noch knapp 80 Dollar gekostet. Die Kämpfe im Libanon gehen aber weiter. Israels Militär weitet den Krieg im Libanon auf Finanzeinrichtungen der proiranischen Hisbollah aus, die ein wichtiger Machtpfeiler der Schiiten-Miliz sind. Die Ölpreise legten daher zu.
Am Morgen wurden die Ölpreise zudem durch neue Maßnahmen Chinas zur Ankurbelung der lahmenden Konjunktur gestützt. Die Notenbank stemmte sich erneut mit einer Zinssenkung gegen die hartnäckige Wirtschaftsflaute. Der einjährige Kreditzins und die entsprechende fünfjährige sogenannte Loan Prime Rate (LPR) wurden gesenkt. Der mittelfristige Zins mit der Laufzeit von fünf Jahren gilt als ein Schlüsselzins für Immobilienkredite in dem Land. Die Nachfrage aus China ist aufgrund der Größe der Volkswirtschaft besonders wichtig für den Ölpreis.
Die Internationale Energieagentur rechnet allerdings mit weiter sinkenden Preisen am Ölmarkt. "Sollte es im Nahen Osten nicht zu einer größeren Eskalation der Lage kommen, erwarte ich, dass die Ölpreise weiter unter Druck geraten", sagte Fatih Birol, Chef der IEA, am Montag Bloomberg TV. Als Gründe nannte er unter anderem das schnelle Wachstum der Fördermenge in Amerika.