Trump räumt auf – was das für die Kapitalmärkte bedeutet
Trumps Eingriffe in die Wirtschaftspolitik sorgen für Bewegung an den Märkten. Lesen Sie, wie Anleger darauf reagieren sollten und welche Strategien jetzt sinnvoll sind.

„Willkommen im Trumpland, dem Vergnügungspark des neuen US-Präsidenten!“ Tatsächlich befinden wir uns als Investoren auf einer Achterbahnfahrt seitdem Donald Trump zum zweiten Mal im Weißen Haus eingezogen ist. Sein sprunghaftes Verhalten war bekannt. Doch was er aktuell in Washington durchzieht, ist nur schwer nachvollziehbar und schüttelt nicht nur die Kapitalmärkte durcheinander.
Zölle kommen, Zölle werden erst einmal ausgesetzt, Zölle kommen dann in wenigen Wochen sehr viel höher als erwartet. Donald Trump hat in wenigen Tagen klar den Ton für seine zweite Amtszeit gesetzt. Er setzt auf Schock – in Washington und eigentlich in der ganzen Welt.
Länder, die nicht direkt nach seiner Pfeife tanzen, werden wenig subtil unter Druck gesetzt. Beispiel Kolumbien. Andere Länder, wie Mexiko werden mit der Androhung von Zöllen zu Zugeständnissen bei anderen Themen gebracht. Trump der Dealmaker wirbelt alles durcheinander. Es macht ihm auch sichtlich Spaß in Washington aufzuräumen und komplette Bundesinstitutionen kurzzeitig zu schließen und den Mitarbeitern den freiwilligen Rückzug anzubieten.
Trump treibt die Verunsicherung an – ob in Washington oder an der Börse
Das geschieht alles mit einer solchen Dynamik, dass die Betroffenen erst einmal ganz genau hinschauen müssen, bevor vielleicht das eigene Schicksal mit einer überstürzten E-Mail besiegelt ist. Trump sagt: „Wir wollen diese Bundesbeamten in der freien Wirtschaft sehen.“ Das mag schon sein, aber auch wenn der Arbeitnehmerschutz in den USA nicht so massiv ausfällt wie bei uns. Komplette Bundesbehörden einfach auf Anordnung zu schließen, verstößt dann doch gegen Gesetze. Und an die muss sich auch Donald Trump in seiner zweiten Amtszeit weiter halten.
Dieser kurze Lagebericht aus Washington zeigt deutlich auf, wie massiv die Disruption in Washington aktuell ausfällt. Wie massiv die Umwälzungen dann in der Realität wirklich ausfallen werden, muss sich erst noch zeigen.
Fakt ist jedoch: Mit jedem Tag unklarer Ankündigungen und Rücknahmen von schon angekündigten Maßnahmen wächst die Verunsicherung – sowohl in der Politik als auch an den Kapitalmärkten. Und wir alle wissen: Investoren mögen keine Unsicherheit. Investoren mögen planbare Rahmenbedingungen.
Höhere Schwankungen an den Börsen zu erwarten
Insofern ist es nicht sehr überraschend, dass die Kurse in den USA derzeit stärker schwanken als zuletzt. Aber von panischen Kursschwankungen sind wir noch weit entfernt. Allerdings sehen wir auch, wie sich die Verunsicherung gerade in Bezug auf die Zölle auch auf das Ausland ausweitet.
Wenig überraschend hat im Zuge dieser fast schon greifbaren Verunsicherung zuletzt der Goldpreis neue Rekorde erreicht. Das Erreichen der Marke von 3.000 Dollar pro Unze scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Auch 2025 bleibt damit Gold seinem Ruf als sicherer Hafen treu.