Drei Tote bei Beschuss von katholischer Kirche im Gazastreifen

Reuters · Uhr
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Gaza-Stadt (Reuters) - Bei mutmaßlich israelischen Angriffen im Gazastreifen ist die einzige katholische Kirche getroffen und drei Menschen getötet worden.

Zudem seien mehrere weitere Menschen verletzt worden, teilte das Lateinische Patriarchat von Jerusalem am Donnerstag mit. Es verurteilte "die Attacke auf unschuldige Zivilisten und einen heiligen Ort". Die Opfer hatten im Kirchengelände Zuflucht gesucht, "nachdem ihre Häuser, ihr Besitz und ihre Würde bereits genommen worden waren". Die Bevölkerung sei in einer verzweifelten Lage. "Dieser schreckliche Krieg muss vollständig beendet werden."

US-Präsident Donald Trump telefonierte nach US-Angaben mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, um den Vorfall zu besprechen. Netanjahu selbst erklärte: "Israel bedauert zutiefst, dass (...) Munition die Kirche zur Heiligen Familie in Gaza getroffen hat." Jedes unschuldige Leben, das verloren gehe, sei eine Tragödie. Israel untersuche den Vorfall. Das Land bleibe seinem Ziel verpflichtet, Zivilisten und heilige Stätten zu schützen.

Auch die israelische Armee erklärte, der Vorfall werde geprüft. Das israelische Außenministerium teilte auf der Online-Plattform X mit, die Ergebnisse der Untersuchung würden veröffentlicht. Das Land ziele nicht auf Kirchen oder religiöse Stätten und bedauere Schäden an diesen oder an Zivilisten.

PAPST FORDERT SOFORTIGE WAFFENRUHE

Papst Leo XIV. äußerte sich "zutiefst betroffen" und forderte eine sofortige Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas. In einem vom vatikanischen Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin unterzeichneten Telegramm äußerte er zudem seine "tiefe Hoffnung auf Dialog, Versöhnung und dauerhaften Frieden in der Region". Dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem zufolge ist auch der Pfarrer der Gemeinde, Gabriel Romanelli, unter den Verletzten. Aufnahmen der Nachrichtenagentur Reuters aus einem Krankenhaus zeigten den Argentinier mit einem bandagierten linken Bein, er war jedoch gehfähig.

Der außenpolitische Sprecher der SPD, Adis Ahmetovic, verurteilte am Abend den Angriff und forderte eine lückenlose Aufklärung. "Der Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten sowie religiösen Einrichtungen muss in jedem Konflikt oberste Priorität haben", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni machte Israel für den Angriff verantwortlich. "Die Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die Israel seit Monaten ausführt, sind inakzeptabel", erklärte sie. Kein militärischer Einsatz könne eine solche Haltung rechtfertigen.

(Bericht von Alvise Armellini, Gavin Jones, Nidal Al Mughrabi und Andreas Rinke, bearbeitet von Christian Götz und Hans Busemann, redigiert von Scot W. Stevenson; Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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