Dax nimmt wieder Fahrt auf - Porsche und VW erholen sich von Vortagessturz

Der Dax hat am Dienstag nach zwei dürftigen Handelstagen wieder zugelegt. Dabei stützten erneute Rekorde an der Wall Street die Kurse. Die tags zuvor gebeutelten Autowerte legten ebenfalls zu.
Unterm Strich blieb dem Dax ein Gewinn von 0,36 Prozent auf 23.611 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte verbesserte sich um 0,37 Prozent auf 30.265 Punkte. Der Euro Stoxx 50 als Leitindex des Euroraums stieg um 0,68 Prozent.
Dem Dax fehle die Kraft für einen entscheidenden Ausbruch, kommentierte Analyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades. Dies könne die Nervosität der Anleger erhöhen und zu weiteren Gewinnmitnahmen führen. Dass der Leitindex trotz saisonaler Schwäche nicht stärker fällt, spricht aus Sicht von Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets allerdings für seine innere Stärke. Das Zeitfenster für eine Herbstkorrektur schließe sich langsam, aber sicher.
Nvidia-Deal hebt Chipwerte an
Investitionen des US-Chipkonzerns Nvidia von bis zu 100 Milliarden US-Dollar in den ChatGPT-Entwickler OpenAI trieben die Aktien deutscher Halbleiterwerte an. Infineon verteuerten sich um 2,4 Prozent und Aixtron um 4,4 Prozent. Unter den Nebenwerten im SDax zählten Süss Microtec, Elmos und Siltronic mit Gewinnen von bis zu 3,9 Prozent zu den größten Profiteuren.
Die Papiere aus dem Volkswagen-Konzernverbund erholten sich etwas von den deutlichen Vortagesverlusten. So stiegen die Titel des Sportwagenbauers Porsche AG um 2,3 Prozent, die VW-Vorzugsaktien um 3,1 und jene der Konzernholding Porsche SE um 2,5 Prozent. Tags zuvor hatten die drei Anteilsscheine unter Gewinnwarnungen gelitten und bis zu 8,2 Prozent verloren.
Anteilsscheine von Lanxess reagierten mit einem Kurssprung von fast zehn Prozent auf Pläne zum Verkauf der Anteile am Gemeinschaftsunternehmen Envalior. Der Chemiekonzern will sich komplett von seinem Anteil an Envalior trennen. Ein Basis-Kaufpreis von rund 1,2 Milliarden Euro sei vertraglich vereinbart.
Nebenwerte im Fokus: Tui, Norma, Grenke
Die Tui-Aktie verteuerte sich um 2,8 Prozent, nachdem der Reisekonzern über die aktuelle Buchungslage informiert hatte. Laut Bernstein-Analyst Richard Clarke ist Tui offenbar gut in die Wintersaison gestartet. Für beide Saisonzeiten vermeldete Tui steigende Preise und hält sich auf dieser Basis für gut positioniert, das operative Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr zu erreichen.
Die Titel der Norma Group sackten nach dem nun vollzogenen Verkauf der Wassersparte um mehr als elf Prozent ab. Ein Händler sprach von Gewinnmitnahmen nach gutem Lauf, denn seit dem im April erreichten Rekordtief von 9,07 Euro hatte sich der Kurs binnen weniger Monate mehr als verdoppelt. Der Börsianer verwies auf die Perspektive, dass sich der Verkauf negativ auf die operative Marge auswirkt.
Die Anteilsscheine von Grenke profitierten von einer Hochstufung durch die Investmentbank Oddo BHF und gewannen rund vier Prozent an Wert. Eine höhere Effizienz dürfte ab 2026 die Gewinndynamik des IT-Leasingspezialisten ankurbeln, schrieb Analyst Roland Pfänder und lobte die finanzielle Solidität des Unternehmens.
Gold eilt zu weiteren Rekorden
Der Euro bewegte sich indes kaum. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1796 US-Dollar. Sie bewegte sich auf dem Niveau aus dem frühen Handel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1793 (Montag: 1,1781) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8479 (0,8488) Euro.
Die Rekordrally bei Gold setzte sich fort. Am späten Nachmittag kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) 3.778 US-Dollar und damit 0,81 Prozent mehr als am Vortag. Im frühen Handel hatte der Kurs bei 3.790 Dollar abermals ein neues Allzeithoch markiert. In Euro gerechnet gab es mit 0,86 Prozent Plus ebenfalls merkliche Gewinne.
(mit Material von dpa-AFX)


