Berliner PSI Software bestätigt Gespräche über Verkauf

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- von Alexander Hübner und Amy-Jo Crowley

München (Reuters) - Die auf die Energiebranche spezialisierte Berliner Softwarefirma PSI steht möglicherweise vor dem Verkauf an einen Finanzinvestor.

Das börsennotierte Unternehmen bestätigte am Donnerstagabend einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach es mit den drei Technologie-Investoren Thoma Bravo, HgCapital und Warburg Pincus "fortgeschrittene Gespräche" über ein mögliches Übernahmeangebot führt. "Die Gespräche sind ergebnisoffen und dauern nach wie vor an", hieß es in der Mitteilung. Zwei Insider sagten der Nachrichtenagentur Reuters, einer der Bieter könnte schon in den nächsten Tagen den Zuschlag bekommen. PSI Software mit ihren 2350 Mitarbeitern wird an der Börse mit knapp 400 Millionen Euro bewertet.

Der Reuters-Bericht trieb die PSI-Aktien an der Frankfurter Börse um 22 Prozent auf 30 Euro nach oben.

Die Software von PSI wird unter anderem zur Steuerung von Stromübertragungsnetzen verwendet, ist aber auch in der Logistik und der Produktion im Einsatz. Von dem neuen Eigentümer erhofft sich PSI einem der Insider zufolge frisches Geld für Investitionen in Produktneuheiten. Zweitgrößter Aktionär hinter dem Medienunternehmer Norman Rentrop (23 Prozent) ist mit knapp 18 Prozent der Energiekonzern E.ON, der zugleich einer der größten Kunden von PSI ist. E.ON wolle im Zuge des Verkaufs nicht aussteigen, sagten die Insider. Organisiert wird der Verkaufsprozess von der US-Investmentbank Goldman Sachs.

E.ON, HgCapital, Warburg Pincus, Thoma Bravo und Goldman Sachs wollten sich nicht zu den Informationen äußern. Norman Rentrop und PSI waren nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Im vergangenen Jahr setzte PSI Software 260,8 Millionen Euro um. Ein Cyberangriff hatte das Unternehmen wochenlang lahmgelegt, die daraus resultierenden Belastungen drückten PSI in die roten Zahlen: Vor Zinsen und Steuern (Ebit) verlor das Unternehmen 15,2 Millionen Euro. Für das laufende Jahr hat der Vorstand ein Umsatzplus von zehn Prozent und eine Rückkehr in die Gewinnzone mit einer Ebit-Marge von vier Prozent in Aussicht gestellt. Ein laufendes Kostensenkungsprogramm soll erst 2026 seine Wirkung entfalten.

(Bericht von Alexander Hübner und Amy-Jo Crowley; Mitarbeit Tom Käckenhoff.; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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