Daly (Fed) signalisiert aus Sorge um Arbeitsmarkt Bereitschaft für Zinssenkung

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(Reuters) - Angesichts des eingetrübten Arbeitsmarkts in den USA haben mehrere Währungshüter Bereitschaft zu einer weiteren Zinssenkung signalisiert.

Die Chefin der regionalen Notenbank San Francisco, Mary Daly, sagte am Donnerstag, man sei jetzt an einem Punkt angelangt, an dem die Abschwächung des Arbeitsmarkts noch besorgniserregender erscheinen könnte, wenn die Zentralbank kein Risikomanagement betreibe. Selbst nach der Zinssenkung im September auf die neue Spanne von 4,0 bis 4,25 Prozent sei die Geldpolitik noch leicht restriktiv. "Die Zinssenkung, die wir vorgenommen haben – und wir haben prognostiziert, dass wir noch weitere folgen lassen könnten – diente dem Risikomanagement", sagte Daly.

Ähnlich äußerte sich ihr Kollege John Williams, der den regionalen Fed-Ableger im Bezirk New York leitet. "Das Risiko einer weiteren Verlangsamung des Arbeitsmarktes ist etwas, worauf ich mich sehr konzentriere", sagte er der "New York Times". Er habe zugleich das Gefühl, dass die Handelszölle von US-Präsident Donald Trump nicht so viel Aufwärtsdruck auf die Inflation ausübten, wie viele Beobachter erwartet hatten. Auch die US-Währungshüterin Susan Collins, die den Fed-Bezirk Boston leitet, zeigte sich unlängst offen für eine weitere Lockerung der geldpolitischen Linie.

An den Finanzmärkten wird fest mit einer Zinssenkung der Fed um einen Viertel-Prozentpunkt am 29. Oktober gerechnet. Die Zentralbank hatte den geldpolitischen Schlüsselsatz Mitte September erstmals in diesem Jahr gekappt. Die Währungshüter waren sich in ihrem individuellen Zinsausblick über die Notwendigkeit weiterer Senkungen in diesem Jahr allerdings uneinig. Während sie im Mittel von zwei weiteren Senkungen bis Ende 2025 ausgingen, halten sieben Währungshüter weitere Lockerungen für nicht nötig.

Die Notenbank soll Vollbeschäftigung fördern und für Preisstabilität sorgen. Der Arbeitsmarkt hatte zuletzt Zeichen der Schwäche gezeigt. Allerdings fehlen wegen des teilweisen Regierungsstillstands in den USA im Zuge der Haushaltssperre aktuelle Statistiken. Die letzten verfügbaren Daten stammen vom August: Damals lag der Stellenzuwachs bei nur 22.000. Dieser magere Beschäftigungsaufbau gilt als ein Warnsignal für die Lage am lange Zeit sehr robusten Arbeitsmarkt.

(Bericht von Ann Saphir, Reinhard Becker, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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