Allianz erwartet mehr als 17 Milliarden Euro Gewinn
München (Reuters) - Nach Rekordzahlen in den ersten neun Monaten erwartet die Allianz in diesem Jahr einen operativen Gewinn von mindestens 17 Milliarden Euro.
"Auf der Grundlage unserer starken Performance und unseres Vertrauens in unsere Leistungsfähigkeit erwarten wir nun für das Gesamtjahr ein operatives Ergebnis voraussichtlich in der Spanne zwischen 17 und 17,5 Milliarden Euro", sagte Finanzvorständin Claire-Marie Coste-Lepoutre am Freitag in München. Damit übertrifft der Versicherungsriese seine bisherige Zielmarke, die von 15 bis 17 (Vorjahr: 16) Milliarden Euro reichte. In den ersten neun Monaten hat die Allianz das operative Ergebnis - vor allem dank eines florierenden Sachversicherungsgeschäfts - um zehn Prozent auf 13,08 (11,95) Milliarden Euro ausgebaut.
Im August hatte Coste-Lepoutre noch gezögert, die Prognose nach oben zu schrauben. Analysten hatten schon seit Monaten das obere Ende der Spanne ins Visier genommen. Der operative Gewinn in den ersten neun Monaten lag um rund 140 Millionen Euro über ihren durchschnittlichen Schätzungen. In dieser Woche hatte schon der Rivale Talanx seine Prognose für dieses und das nächste Jahr erhöht.
Das gesamte Geschäftsvolumen - Versicherungsprämien und Provisionen in der Vermögensverwaltung - stieg in diesem Jahr bisher um 8,5 Prozent auf 141,2 Milliarden Euro. Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter verbesserte sich von Januar bis September um 10,5 Prozent auf 8,38 Milliarden Euro. Dabei gleichen sich der Gewinn aus dem Verkauf des italienischen Lebensversicherungs-Joint Ventures mit UniCredit, Allianz Vita, und eine Steuerrückstellung nach der Trennung vom bisherigen indischen Partner nahezu aus.
Am besten lief es weiterhin in der Schaden- und Unfall-Versicherung, die allein mehr als die Hälfte zum operativen Gewinn beiträgt. Die Allianz baute ihr Ergebnis dort um 15 Prozent aus und hat nach neun Monaten bereits 86 Prozent des für das Gesamtjahr geplanten Ergebnisses in der Tasche. Dabei profitierte der Versicherer sowohl von höheren Beiträgen als auch einem glimpflichen Naturkatastrophen-Jahr. Die Schaden-Kosten-Quote sank auf 91,6 (93,0) Prozent.
In der Vermögensverwaltung flossen Pimco und Allianz Global Investors 94 Milliarden Euro zu. Zuflüsse und Kursgewinne wurden aber durch Währungseffekte fast völlig ausgeglichen, so dass das für Dritte verwaltete Vermögen mit 1,93 Billionen Euro praktisch auf der Stelle trat.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

