3 Dividendenklassiker des MDAX, eine ist ein Kauf im Niedrigzinsumfeld

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Dass man im Nebenwerte-Index MDAX interessante Aktien für sein Portfolio finden kann, ist Fools nicht neu. Auch kann man hier jede Menge interessanter Dividendenaktien entdecken, die über einen langen Zeitraum Dividenden gezahlt und erhöht haben.

Lasst uns doch heute einmal ein paar solcher MDAX-Aktien mit langer Dividendenhistorie untersuchen, die aktuell auch noch eine hohe Dividendenrendite bieten. Welche Aktien können das wohl sein?

Nun, die Liste der hoch rentierlichen MDAX-Aktien ist lang. Mit Blick auf die Qualität der zukünftigen Dividendenzahlungen fällt meine Auswahl auf die Unternehmen Freenet , Fielmann sowie Hannover Rück. Werfen wir mal einen Blick auf diese Aktienauswahl.

Freenet 

Das Unternehmen Freenet ist ein führender netzunabhängiger Service-Provider des Telekommunikationssektors. Zuletzt wurde für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende von 1,65 Euro an die Aktionäre ausgezahlt. Gemessen am aktuellen Kurs von 21,25 Euro errechnet sich eine aktuelle Dividendenrendite von 7,8 % (Stand: 14.11.2019).

Für Investoren hat sich Freenet in der Vergangenheit als eine solide Dividendenperle mit starkem Wachstum präsentiert. Ausgehend vom Jahr 2009, in dem eine Dividende von 0,20 Euro bezahlt wurde, hat sich die Dividendenzahlung bis zum Jahr 2017 auf 1,65 Euro stetig erhöht. Lediglich die letzte Dividende wurde auf dem Niveau des Vorjahres belassen.

Der Aktienkurs von Freenet verzeichnete in den vergangenen zwölf Monaten eine doch relativ schwache Performance. Das 52-Wochen-Tief vom Dezember 2018 bei 16,26 Euro wurde über das Jahr 2019 immer wieder angetestet. Gründe für den gedrückten Aktienkurs könnten in der doch hohen Verschuldung, den problematischen Beteiligungen (Ceconomy und Sunrise) oder dem begrenzten Wachstumspotenzial mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G gesehen werden.

Fielmann

Das zweite Unternehmen mit einer langen Dividendentradition ist Deutschlands führender Brillenfilialist Fielmann. Gezahlt wurde von dem Hamburger Brillenhersteller für das Geschäftsjahr 2018 eine Dividende von 1,90 Euro. Gemessen am letzten Aktienkurs von 72,75 Euro (Stand: 14.11.2019) errechnet sich so eine Dividendenrendite von 2,6 %.

An der Anzahl der Niederlassungen sowie den Geschäftszahlen kann man ganz gut erkennen, dass Fielmann ein solides Wachstumsunternehmen ist. Fast jedes Jahr wurden in der Unternehmensgeschichte neue Filialen eröffnet. Zuletzt betrieb der Konzern 736 Niederlassungen im In- und Ausland.

Fielmann ist eine Ausnahmeerscheinung im deutschen Brillengeschäft. Mit nur mit 5 % der stationären Geschäfte in Deutschland erzielt das Unternehmen 21 % des Branchenumsatzes und verkauft über 50 % der in Deutschland abgesetzten Brillen.

Hannover Rück

Das dritte und letzte Unternehmen des MDAX mit einer guten Dividende und solidem Wachstum ist die Hannover Rück. Die Hannoveraner sind ein ganz großer Spieler im internationalen Rückversicherungsgeschäft und kamen im Geschäftsjahr 2018 auf gebuchte Bruttoprämien im Wert von 19,2 Mrd. Euro.

Für das Geschäftsjahr 2018 wurde eine Basisdividende von 3,75 Euro gezahlt. Zusätzlich gab es eine Sonderdividende von 1,50 Euro, sodass sich die Gesamtausschüttung auf 5,25 Euro belief. Gemessen am letzten Aktienkurs von 166,40 Euro (Stand: 14.11.2019) errechnet sich eine Dividendenrendite von 3,2 %.

Über die letzten zehn Jahre wurde die Dividende inklusive Sonderausschüttung sechsmal erhöht, zweimal auf dem Vorjahresniveau belassen sowie einmal leicht gekürzt. Die Gesamtausschüttung stieg von 2,10 Euro im Jahr 2009 auf zuletzt 5,25 Euro.

Fazit

Die drei vorgestellten Unternehmen konnten in der Vergangenheit definitiv gute Dividenden an Aktionäre ausschütten und diese auch noch langfristig erhöhen. Allerdings verlief das Wachstum, besonders bei der Hannover Rück, nicht immer ganz reibungslos. Hier gab es auch mal eine Dividendenkürzung und häufig flache Dividenden. Die Sonderausschüttungen treiben zudem den Wert der Dividendenzahlung in die Höhe. Ob diese jedoch jedes Jahr gezahlt werden kann, bleibt eine spannende Überlegung.

Auch bei Freenet, das zuletzt nur noch eine Dividende auf Vorjahresniveau gezahlt hat, bleibt es spannend. Aufgrund der hohen Verschuldung sollten Aktionäre hier aber wohl nicht mehr mit denselben Wachstumsraten der Dividende rechnen wie noch vor zehn Jahren.

Einzig Fielmann wirkt relativ stetig - was die Dividenden anbelangt. Das Geschäftsmodell scheint robust zu sein, jedoch muss sich auch Fielmann mit seiner neuen Führung sowie den Herausforderungen des Onlinehandels bewähren. Im Moment stellt dies noch kein Problem für die Aktie dar. Einzig das relativ schwache Wachstum könnte Investoren bei den aktuellen Preisen etwas den Appetit verderben. Das wäre in Anbetracht der aktuellen Niedrigzinsphase allerdings wohl das geringste Übel.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Freenet. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: Getty Images

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