3 Gründe, weshalb ich meine Apple-Aktien jetzt verkauft habe!

Fool.de · Uhr

Ich habe es wirklich getan: Meine Aktien von Apple in meinem Depot sind jetzt Geschichte. 2016 auf einem Kursniveau von in etwa 80 Euro eingestiegen, konnte ich die Aktien nun rund 200 Euro teurer verkaufen. Das hat mir eine nette Rendite beschert.

Möglicherweise überlegst auch du in diesen Tagen, was du mit deinen Apple-Aktien in Zeiten der hohen Bewertungen tun möchtest. Hier sind daher im Folgenden meine Gründe, weshalb ich mich zu diesem Schritt durchgerungen habe, obwohl ich eigentlich ein sehr, sehr klassischer Buy-and-Hold-Investor bin.

1. Die hohe Bewertung

Ein erster Grund, weshalb ich bei der Aktie von Apple nun die Reißleine gezogen habe, hing mit der hohen Bewertung zusammen. Im Zuge der immer weiteren Rekordhochs, in denen die Aktie zwischenzeitlich auf über 312 US-Dollar gestiegen ist, nahm die Bewertung immer größere Dimensionen an.

Bei einem 2019er-Gewinn je Aktie von 11,97 US-Dollar betrug das Kurs-Gewinn-Verhältnis zuletzt 26, gemessen an einem Umsatz je Aktie von knapp über 55 US-Dollar das Kurs-Umsatz-Verhältnis rund 5,5. Günstig sieht definitiv anders aus, zumal hier auch die Dividendenrendite lediglich noch im Bereich von 1 % rumgedümpelt ist. Die Bewertung war daher ein ausschlaggebender Aspekt.

Auch die Marktkapitalisierung von zwischenzeitlich 1,4 Billionen US-Dollar gemäß der Daten von „Yahoo Finance“ hat ihren Anteil daran. Allerdings würde ich diesen Aspekt möglicherweise eher den weiteren Aussichten zuschreiben. Auch wenn das natürlich ebenfalls eine fundamental Kennzahl ist, die es im Kontext der Bewertung zu berücksichtigen gilt.

2. Die weiteren Aussichten

Wo wir gerade dabei sind: Die Aussichten sind ein weiterer Grund für meine Skepsis. Insbesondere in Anbetracht des hohen Bewertungsmaßes. Um schließlich weiter wachsen zu können, müssten die Erfolge stetig größer werden, wobei die jeweiligen Gewinnaussichten möglicherweise eher begrenzt sind.

Oder, anders formuliert: Um sich erneut kurstechnisch zu verdoppeln, müsste Apple ein Börsengewicht von 1,4 Billionen US-Dollar generieren. Kein leichtes Vorhaben, selbst für den Kultkonzern aus Cupertino nicht.

Möglicherweise sind daher auch die weiteren Kursgewinne eher limitiert, wobei ich nicht unbedingt bezweifeln möchte, dass die jüngste Rekordjagd nicht noch in weitere Episoden gehen kann. Allerdings sehe ich operativ derzeit auch nicht unbedingt das Potenzial für weitere starke Kursgewinne.

Apple kann zwar insbesondere im Service- und Wearables-Bereich starke Wachstumsraten vorweisen, maßgeblich prägend ist jedoch das eher stagnierende Geschäft mit den iPhones. Ob hier mittel- bis langfristig ein weiterer Zuwachs von mehreren hundert Milliarden US-Dollar am Börsengewicht und somit auch am Aktienkurs gerechtfertigt erscheint, wage ich zu bezweifeln.

3. Die Aktie war weder Fisch noch Fleisch

Zu guter Letzt war die Aktie von Apple in meinem Depot, das eigentlich vornehmlich durch Dividendenaktien, Dividendenwachstumsaktien oder starke Wachstumsaktien (Rule Breaker eben) geprägt ist, weder Fisch noch Fleisch. Ursprünglich habe ich mal im Jahr 2016 in Apple als Value-Aktie investiert. Ein Vorhaben, von dem ich abgerückt bin, wobei die Apple-Aktie in Anbetracht der Bewertung wohl auch nicht mehr als klassische Value-Aktie durchgehen würde.

Auch ein starkes Wachstumsszenario sehe ich hier gegenwärtig nicht und die derzeitige Dividendenrendite ist ebenfalls alles andere als üppig. Von daher hat die Apple-Aktie in letzter Zeit sowieso nicht mehr so gut in meine eigenen Reihen hineingepasst.

Zeit für ein Bye-bye

Für die Apple-Aktie war es somit an der Zeit, Lebwohl zu sagen. Zumindest für den Moment, denn die Bewertung ist mir vor allem inzwischen zu ambitioniert geworden, was in Anbetracht der Aussichten der Grund für meinen Verkauf gewesen ist.

Möglicherweise würde ich trotz des Weder-Fisch-noch-Fleisch-Mankos dennoch zu günstigeren Kursen wieder in die Aktie investieren, weil Apple einfach ein toller Konzern mit starken Produkten, Wettbewerbsvorteilen und einer hohen Kundenloyalität ist. Für’s Erste sehe ich das Geld jedoch woanders besser aufgehoben.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Matt Koppenheffer

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