40 Millionen Masken - "Luftbrücke" nach China sichert Nachschub

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschland wird nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums nun täglich mit Hilfe der Lufthansa Schutzausrüstung für den Kampf gegen das Coronavirus aus China beziehen.

Allein diese Woche sollen 40 Millionen Schutzmasken nach Frankfurt gebracht werden, teilte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch mit. Dies seien so viel wie in den beiden Wochen zuvor. Um die Transporte abzusichern, bietet die Luftwaffe zudem in der Zeit vom 23. bis 28. April zusätzliche Transportkapazitäten an, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.

In einem Reuters vorliegenden Schreiben des Gesundheitsministeriums vom 4. April wird darauf verwiesen, dass die am 30. März von der Regierung getroffenen Beschlüsse zur Sicherung der Lieferungen in China bereits Wirkung zeigten. Dabei war unter anderem vereinbart worden, auch auf die Mithilfe von deutschen Konzernen in China mit deren Kontakten zurückzugreifen. "Sie erlaubt den Zugriff auf sehr große Kapazitäten der etwa 1000 Hersteller, die in der Lage sind, normgerechte Ware herzustellen", heißt es in dem Papier. Wegen der starken Konkurrenz durch andere Staaten sei die Lage weiter schwierig, weil es zu hohen Preisen, Lieferausfällen und einer teilweise schlechten Qualität komme. Aus China kämen 80 Prozent der Weltproduktion an Schutzmasken, heißt es in dem Papier.

Nach einem Gespräch von Kanzlerin Angela Merkel mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am 25. März hätten das Gesundheitsministerium und das chinesische Handelsministerium Anfang April einen direkten Zugang zum staatlichen Produzenten MOHECO hergestellt. Dieser "verspricht ein höheres Maß an Qualität und Liefersicherheit". Zudem soll der TÜV Nord nun stichprobenartig die Qualität der Bestellungen prüfen. In einigen europäischen Staaten hatte es Kritik an der mangelnden Qualität einiger Lieferungen gegeben. Die vom Gesundheitsministerium bestellten Schutzmasken werden zu 85 Prozent im Gesundheitssektor der Länder verteilt. 15 Prozent beanspruchen die Bundesbehörden.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes wies darauf hin, dass auch Außenminister Heiko Maas vergangene Woche mit seinem chinesischen Kollegen gesprochen habe. Auf einer Vielzahl von Ebenen werde derzeit versucht, alle Hemmnisse für die Lieferung von Schutzausrüstung aus China zu beseitigen.

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