ADVA IM FOKUS: Probleme bei Huawei könnten Telekommunikationsausrüster helfen

dpa-AFX · Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Gerade erst ist der Telekommunikationsausrüster Adva Optical wieder in den SDax aufgestiegen. Doch die Aktie musste seit April herbe Verluste einstecken. Dabei könnten sich der Ausbau des 5G-Netzes und die derzeitig schwierige Lage des chinesischen Konkurrenten Huawei positiv auf das Geschäft des Unternehmens auswirken. Welche Chancen Adva gerade hat, was die Analysten sagen und wo die Aktie derzeit steht.

DAS IST LOS BEI ADVA:

Das Jahr begann für Adva nicht gerade berauschend. Obwohl im ersten Quartal unter dem Strich wieder ein Gewinn stand, verfehlten die Zahlen die Erwartungen einiger Analysten. Vor allem der Profitabilitätsausblick enttäuschte. Der Aktienkurs fiel. Für das zweite Quartal rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 130 und 140 Millionen Euro, nach rund 128 Millionen Euro im ersten Quartal.

Konzernchef Brian Protiva setzt große Hoffnungen in den Ausbau des neuen schnellen Mobilfunkstandards 5G und damit verbundene Aufträge. Bis die positive Spuren hinterlassen, könnte es allerdings noch ein wenig dauern. Adva bietet seinen Kunden Soft- und Hardwarelösungen. Dabei liegt das Hauptaugenmerk des Konzerns auf der glasfaserbasierten und mobilen Datenübertragungstechnik.

Beim Ausbau der 5G-Netze könnten Adva auch die aktuellen Streitigkeiten der USA mit dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei zu Gute kommen: Noch ist nämlich nicht klar, ob sich der Wettbewerber am Ausbau in Deutschland beteiligen darf. In den USA steht das Unternehmen wegen Spionage-Vorwürfen auf einer schwarzen Liste.

Zum Risiko wird derweil der Brexit. Hintergrund: Einer der wichtigen Kunden des SDax-Konzerns ist der britische Telekomanbieter British Telecom mit Hauptsitz in London. Außerdem sieht das Unternehmen im Handelskonflikt zwischen den USA und China ein potenzielles Risiko.

DAS SAGEN DIE ANALYSTEN:

Der Ausbau des 5G-Netzes wird sich wohl etwas zeitversetzt auf die Umsätze von Adva auswirken. Analyst Robin Brass von der Privatbank Hauck & Aufhäuser rechnet erst im kommenden Jahr mit einer deutlich anziehenden Nachfrage in diesem Geschäft. Der Experte errechnet ein Kursziel von 9 Euro. Im April, als die Aktien noch mehr als 8 Euro kosteten, hielt er ein "Halten"-Votum für angemessen.

Auch Analyst Robert Sanders von der Deutschen Bank stuft die Aktien mit "Halten" ein bei einem Kursziel von 7,60 Euro. Beide Experten sehen nach den jüngsten Kursverlusten der Aktien damit mittelfristig reichlich Luft nach oben.

DAS MACHT DIE AKTIE:

Nach einem monatelangen starken Lauf - auch getrieben vom SDax-Aufstieg - auf ein Zwischenhoch von 9,82 Euro Anfang April, versetzte ein trister Profitabilitätsausblick den Aktien im April einen Schlag. Seither verlor der Kurs etwa ein Drittel an Wert. Aktuell dümpelt der Kurs mit etwas mehr als 6 Euro auf dem tiefsten Niveau seit Anfang 2019 herum./knd/elm/mis/men

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