Airbus will Tausende Jobs in Deutschland streichen

dpa-AFX · Uhr

Sorge in Hamburg

Hamburg (dpa) - Der Flugzeugbauer Airbus streicht Tausende Stellen in Deutschland - offen ist, wie stark der große Standort Hamburg betroffen sein wird.

Das sei noch Gegenstand von Diskussionen mit den Sozialpartnern, sagte ein Airbus-Sprecher in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Nach Informationen von NDR 90,3 steht im Werk Finkenwerder mehr als jeder sechste Job auf der Kippe. Noch im vergangenen Jahr war am Standort Hamburg die Zahl der Mitarbeiter um 1000 auf knapp 14.000 aufgestockt worden.

Die Gewerkschaft IG Metall Küste warnte Airbus am Mittwoch vor einem überzogenen Stellenabbau und einem Kahlschlag auf Kosten der Beschäftigten. «Der angekündigte Abbau von Arbeitsplätzen wäre eine Katastrophe für die Menschen und die Standorte», sagte der Bezirksleiter IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Eine Brücke könne eine krisenüberbrückende Verlängerung der Kurzarbeit sein. Hier sei die Politik gefordert, Lösungen für Branchen wie die Luft- und Raumfahrtindustrie zu schaffen. Als weitere Alternative zum Job-Abbau gebe es Instrumente wie eine tarifliche Absenkung der Arbeitszeit.

Insgesamt sollen in Deutschland 5100 Stellen wegfallen, wie Airbus am Dienstagabend mitteilte. Der Konzern hat betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Weltweit will Airbus wegen der Corona-Krise 15 000 Stellen streichen. Airbus-Chef Guillaume Faury betonte, man habe derartige Maßnahmen vermeiden wollen, müsse nun aber der Realität ins Auge sehen. Die Pläne sollen bis Sommer 2021 umgesetzt werden.

Airbus beschäftigt in Deutschland nach eigenen Angaben rund 46 000 Mitarbeiter an fast 30 Standorten - etwa in Hamburg-Finkenwerder, Stade oder Bremen. In der Verkehrsflugzeugsparte arbeiten demnach mehr als 28.000 Menschen.

Airbus in Deutschland

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