AKTIE IM FOKUS 2: Schwache Zahlen und Konkurrenzdruck lasten auf SLM Solutions

dpa-AFX · Uhr

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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Schwache Geschäftszahlen, gepaart mit Sorgen vor wachsendem Wettbewerbsdruck haben am Mittwoch den Aktien von SLM Solutions zugesetzt. Die Papiere des 3D-Druckerherstellers gaben im negativen Börsenumfeld bis zur Mittagszeit um 4,82 Prozent auf 32,55 Euro nach.

Seit Jahresbeginn haben die Papiere damit rund ein Drittel ihres Kurswertes eingebüßt. Dies macht sie im nahezu abgelaufenen ersten Quartal 2018 zum schwächsten Wert in dem 30 Unternehmen umfassenden TecDax . Dieser sank seit Jahresbeginn um 1,4 Prozent.

"Das Ebitda und damit auch die operative Marge sind enttäuschend ausgefallen und der Verlust war ebenfalls höher als erwartet", erklärte Experte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel. Hinzu komme die nochmalige Verschlechterung der Barmittel. Auch das bereits am Vortag mitgeteilte Ausscheiden des Technikvorstands Henner Schöneborn wirke negativ nach.

SLM Solutions hatte am Morgen als Grund für den 2017 im Vorjahresvergleich ausgewiesenen höheren Verlust sowie für die Erlös- und Ergebnisschwäche die Ende 2016 gescheiterte Übernahme durch den US-Elektrokonzern General Electric angegeben.

Analyst Cengiz Sen von der Equinet Bank lobte zwar den starken Auftragseingang. Mit Blick auf die vorgelegten Zahlen wurde er jedoch trotz seiner bereits sehr skeptischen Haltung gegenüber SLM Solutions nochmals enttäuscht. "Die Zahlen sind sehr deutlich vom Konsens abgewichen und haben auch meine Schätzungen noch unterboten", sagte er. Sen hatte bereits Anfang März in Erwartung eines schwachen Schlussquartals seine Schätzungen für das Unternehmen deutlich gekappt und zugleich auch eine Verkaufsempfehlung für die Aktie ausgesprochen.

Der Sektor selbst sei zwar sehr attraktiv - "ein echter Wachstumssektor" - doch wachse damit auch die Konkurrenz. Vor allem große, etablierte Konzerne wie EOS, Concept Laser, Trumpf oder auch RENISHAW dürften SLM zunehmend das Leben schwer machen, befürchtet der Equinet-Experte. "Trumpf etwa greifen mit ihrem Drucker TruPrint 5000 das Brot- und Buttergeschäft von SLM an. Andere drängen bereits mit 4 Lasern an den Markt."

Das dürfte die bereits schwachen Barmittel weiter belasten. "SLM muss viel, viel investieren, vor allem in den Bereich Forschung & Entwicklung, aber auch ins Betriebskapital, um mit den Großen mithalten zu können", erwartet Sen. Auch dass der Technikchef Ende Juni das Unternehmen verlassen wird, könnte laut Sen Konsequenzen für die Aktie haben. "Die Familie hält rund 2 Prozent an SLM, also gut 360 000 Aktien", sagte er. Wenn diese auf den Markt kämen, dürfte das den Aktienkurs zusätzlich drücken./ck/bek/jha/


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