AKTIE IM FOKUS: Bayer bauen Kursgewinne aus - Hoffnung im Glyphosat-Streit

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bayer-Aktien haben am Montag deutliche Kursgewinne verzeichnet. Neue Hoffnung im Glyphosat-Streit erwies sich zum Wochenaufrakt als kräftiger Treiber. Am späten Vormittag gewannen die Papiere des Agrarchemie- und Pharmakonzerns 7,35 Prozent auf 61,89 Euro und waren im erneut starken Dax damit auf dem ersten Platz.

In der Spitze waren sie bis auf 62,35 Euro vorgerückt, so viel hatten sie zuletzt Ende April gekostet. Ihre Kursverluste seit Mitte vergangener Woche sind damit vergessen. Die Bayer-Aktien hatten in der Vorwoche nur 1,6 Prozent zugelegt und damit wesentlich weniger als der Dax mit einem Plus von annähernd sechs Prozent.

Bayer ist bei den wegen der Corona-Krise stockenden Vergleichsverhandlungen im US-Glyphosatstreit Kreisen zufolge wieder etwas vorangekommen. Der Konzern habe inzwischen in bis zu 85 000 von geschätzt 125 000 Klagen zumindest eine mündliche Einigung erzielt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf Personen, die an den Verhandlungen beteiligt sind.

Den Angaben zufolge sollen die Kläger Summen zwischen einigen Millionen und einigen Tausend US-Dollar erhalten. Die Vergleiche seien Teil eines zuletzt auf zehn Milliarden Dollar geschätzten Pakets, mit dem Bayer die Streitigkeiten um die gesundheitlichen Folgen des Glyphosat-Einsatzes beilegen will.

Eine Zahlung von zehn Milliarden Dollar entspreche seinen Erwartungen, liege aber unter seinem Bewertungsabschlag für die Aktie, schrieb DZ-Bank-Analyst Peter Spengler in einer aktuellen Studie. Ein Vergleich in Höhe von zehn Milliarden Dollar würde den von ihm errechneten fairen Wert pro Aktie von 75 Euro um etwa zehn Euro erhöhen. Er rät weiter zum Kauf.

Ein Händler sagte, es sei gewiss positiv, dass ein Ende der Klagen näher rücke. Zugleich mahnte er, dass immer wohl noch mehr als 30 Prozent der Klagen nicht abgeschlossen seien. Und Analyst Jean-Jacques Le Fur vom Investmenthaus Bryan Garnier schrieb in einer aktuellen Studie, die Glyphosat-Story sei angesichts der noch hohen Zahl an Klagen noch nicht zu Ende./ajx/jha/

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