Aktien Frankfurt: Dax wenig verändert über 13 000 Punkten - Zahlenflut

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Donnerstag bislang nur wenig bewegt. Gegen Mittag gab der Leitindex leicht nach um 0,15 Prozent. Mit 13 039,62 Punkten verteidigte er aber die runde Marke von 13 000 Zählern. Der MDax der mittelgroßen Werte notierte mit plus 0,02 Prozent auf 27 786,55 Punkte kaum verändert. Der EuroStoxx 50 gab leicht nach. Eine große Menge an Quartalsberichten prägt am vorletzten Handelstag der Woche noch einmal das Geschehen auf dem Parkett.

Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets wies darauf hin, dass auch in dieser Woche nachhaltige Verkaufswellen am Aktienmarkt ausgeblieben seien. Stattdessen seien überzeugte Käufer immer dann gewillt einzusteigen, wenn die Kurse etwas zurückkämen. "Das ist das Verhalten eines Bullenmarktes", so Stanzl.

Am Vortag hatte die Hoffnung auf einen Durchbruch in den Diskussionen um ein neues US-Hilfspaket in der Corona-Krise und die damit wieder größer werdende konjunkturelle Zuversicht den deutschen Leitindex wieder über die runde Marke von 13 000 Punkten getrieben. In New York hatte der marktbreite S&P 500 fast einen neuen Rekord erreicht.

Die Investoren rechneten mit weiteren massiven Konjunkturspritzen und gingen davon aus, dass die expansive Geldpolitik in Europa sowie den USA noch lange Zeit anhalten werde, sagte Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader.

In der Berichtssaison geht es an diesem Donnerstag nochmal rund. Mit Deutscher Telekom, RWE und Deutsche Wohnen berichten drei Dax-Konzerne. Dazu kommen viele Zahlen aus dem MDax und SDax .

Die Deutsche Telekom hob im Zuge der Fusion von T-Mobile US mit dem Mobilfunker Sprint ihre Ergebnisprognose deutlich an. Die Papiere gewannen als zweitstärkster Dax-Wert mehr als zwei Prozent. Der Telekomsektor war in Europa einer der stärksten.

Der Versorger RWE peilt nun bei seiner Jahresprognose das obere Ende der Bandbreite an. Die Titel legten um 1,3 Prozent zu. Deutsche Wohnen wies einen Ergebnisrückgang für das erste Halbjahr aus, bestätigte aber die Prognose. Die Aktien fielen moderat zurück.

Den Quartalsbericht von Thyssenkrupp nannte ein Händler eine erneute Katastrophe. Für die Papiere des Industriekonzerns ging es um mehr als 15 Prozent bergab.

Ähnlich schlimm erwischte es Nordex mit einem Minus von mehr als sieben Prozent. Der Windkraftkonzern war wegen der Corona-Krise in den ersten sechs Monaten des Jahres noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Ein Händler sagte, der Konzern sei offenbar nicht in der Lage, Geld zu verdienen. Dieses Problem habe der Bericht gezeigt.

Die Aktien des Solarkonzerns SMA Solar legten indes um fast 13 Prozent zu nach Zahlen.

Delivery Hero gewannen fünf Prozent. Der Essenslieferdienst ist neben dem Duftstoff- und Aromenhersteller Symrise der Top-Kandidat für den Dax-Aufstieg, wenn der insolvente Zahlungsabwickler Wirecard den Leitindex nun doch bereits im August verlassen muss. Symrise stiegen zeitweise auf ein Rekordhoch, gaben zuletzt aber etwas nach. Wirecard verloren im zweistelligen Prozentbereich./ajx/mis


Von Achim Jüngling, dpa-AFX

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