Aktien Frankfurt: Keiner will verkaufen - Schwung im SDax

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Donnerstag mit moderaten Kursgewinnen weiter in Reichweite seines Rekordhochs bewegt. Gegen Mittag gewann der Leitindex 0,25 Prozent auf 15 246,78 Punkte.

Für den MDax der mittelgroßen Werte ging um 0,60 Prozent hoch auf 32 906,81 Punkte. Ähnlich fest mit plus 0,66 Prozent auf 15 942,43 Punkten präsentierte sich der Nebenwerteindex SDax , der zuvor erstmals überhaupt die runde Marke von 16 000 Punkten hinter sich gelassen hatte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,3 Prozent.

Anleger seien im aktuellen Umfeld nicht wirklich bereit, Aktien in großem Stil abzustoßen, weil sich damit gleichzeitig ein kaum lösbares Wiederanlageproblem ergäbe, erklärte Experte Jochen Stanzl von CMC Markets. Es werde zwar inzwischen mehr über das Risiko einer Straffung der Geldpolitik gesprochen, aber diese dürfte noch Jahre entfernt sein.

Am Vortag war der Start in die US-Berichtssaison mit Zahlen von JPMorgan und Goldman Sachs verheißungsvoll verlaufen, am Gesamtmarkt wurde dies aber nicht zum Kurstreiber. Der Rückschlag beim Impfstoff von Johnson & Johnson wurde zuvor allerdings auch nicht zur Belastung. Der Donnerstag bringt nun weitere Geschäftszahlen großer US-Banken und diverse US-Konjunkturdaten am Nachmittag, darunter die Einzelhandelsumsätze.

Hierzulande stand am Vormittag zunächst die Immobilienbranche im Fokus, denn in Karlsruhe fiel die Entscheidung zum Berliner Mietendeckel. Diesen erklärte das Bundesverfassungsgericht für nichtig, er verstoße gegen das Grundgesetz. Vor allem die Aktien des Konzerns Deutsche Wohnen mit seinem großen Bestand in Berlin reagierten darauf mit Kursgewinnen von zuletzt noch 3,2 Prozent. Vonovia und LEG legten nur moderat zu, Grand City Properties mit plus zwei Prozent wiederum deutlicher. Vonovia erklärte kurz nach dem Entscheid, auf Mietnachzahlungen verzichten zu wollen.

Im SDax stiegen die Titel von Drägerwerk um fast zehn Prozent. Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern wird nach einem überraschend guten Start in das neue Geschäftsjahr etwas optimistischer für 2021. Die Wahrscheinlichkeit für das obere Ende der bestehenden Prognose oder sogar ein Übertreffen sei gestiegen.

Um mehr als neun Prozent nach oben ging es in dem Nebenwereindex für SAF-Holland nach einer positiven Einschätzung der Berenberg Bank. Mit einem Kursziel von 19,30 Euro sehen die Analysten für die Papiere des Lkw-Zulieferers deutliches Potenzial von rund 40 Prozent.

Ein Hoch seit dem Jahr 2002 erreichten die Anteile des Halbleitertechnik-Zulieferers Süss Microtec . Zuletzt belief sich das Plus noch auf fast sieben Prozent. Flatexdegiro kletterten auf ein Rekordhoch nach einem starken ersten Quartal und gewannen gegen Mittag noch rund drei Prozent. Der Online-Broker hob die Jahresprognose erneut an./ajx/fba


Von Achim Jüngling, dpa-AFX

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