Aktien Frankfurt: Konjunktur-Optimisten hieven Dax immer höher

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax kennt derzeit nur den Weg nach oben: Auch am Mittwoch setzte der deutsche Leitindex die Erholungsrally kraftvoll fort. Am Nachmittag gewann er 1,96 Prozent auf 11 730,68 Punkte. Seit dem kleineren Rückschlag am vergangenen Freitag ist der Index nun schon wieder um fast acht Prozent gestiegen. Er hat einen Großteil der Verluste im Corona-Crash wett gemacht und liegt auf dem Niveau von Anfang März.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann zur Wochenmitte gut zwei Prozent. Hingegen gab der MDax der mittelgroßen deutschen Werte um 0,51 Prozent auf 25 317,24 Zähler nach, hier nahmen Anleger bei Krisengewinner-Aktien und Börsenstars wie Sartorius , Teamviewer , Delivery Hero oder Hellofresh Gewinne mit.

Die Spannungen zwischen China und den USA sowie die Hongkong-Problematik bringen die Anleger in ihrem aktuellen Optimismus für eine schnelle Erholung von der Corona-Krise derzeit kaum aus der Ruhe. Investoren richteten ihren Fokus vielmehr ganz auf die Öffnung der Weltwirtschaft, und diese mache bedeutende Fortschritte, erklärte Analyst Milan Cutkovic vom Broker AxiTrader. Dadurch werde Hoffnung genährt auf eine schneller als erwartet ausfallende Konjunkturerholung. Für die wirtschaftliche Erholung Europas nach der Corona-Krise will die EU-Kommission zudem 750 Milliarden Euro mobilisieren.

Zusätzliche Schützenhilfe für den Aktienmarkt kommt von der Europäischen Zentralbank (EZB), die in der Corona-Krise ihre bereits sehr expansive Geldpolitik weiter lockern könnte. Sollte dies erforderlich sein, sei die EZB bereit, all ihre Instrumente einzusetzen, sagte die deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel der Finanzzeitung "Financial Times".

Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung aus der Corona-Krise beflügelte vor allem Autowerte. Im Dax waren Daimler vorne mit einem Plus von 8,8 Prozent, die damit auch von einer Kaufempfehlung des Investmenthauses Mainfirst profitierten. Als defensiv geltende Werte waren dagegen hinten: Fresenius Medical Care (FMC) verloren 2,9 Prozent. Zudem gaben die Titel des Chipkonzerns Infineon um 2,8 Prozent nach im Zuge einer Platzierung neuer Aktien zur Finanzierung der Cypress-Übernahme .

Auch Bank-Aktien kam der anhaltende Konjunktur-Optimismus zugute. Deutsche Bank gewannen fast vier Prozent, im MDax waren Deutsche Pfandbriefbank der stärkste Wert mit einem Plus von rund zehn Prozent. Anders als der MDax und auch der europäische Bankenindex Stoxx Europe 600 hatten die Papiere des Immobilienfinanzierers Mitte März nicht ihr Crash-Tief gefunden, sondern waren zuletzt noch weiter abgesackt.

Positiv aufgenommene Zahlen für das erste Quartal gaben den Papieren von Aroundtown Auftrieb mit plus 4,4 Prozent. Der Immobilienkonzern hatte zu Jahresbeginn von seinem jüngsten Zukauf des kleineren Konkurrenten TLG profitiert.

Im Nebenwerteindex SDax sprangen Nordex um 11,5 Prozent hoch. Das Analysehaus Jefferies hatte sich positiv zu dem Windkraftkonzern geäußert und die Bewertung der Aktien mit "Buy" gestartet.

Der Euro sprang über die Marke von 1,10 US-Dollar mit zuletzt 1,1012 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,0975 Dollar festgelegt.

Am deutschen Anleihemarkt stieg der Rentenindex Rex um 0,08 Prozent auf 144,74 Punkte. Die Umlaufrendite sank im Gegenzug von minus 0,42 Prozent am Vortag auf minus 0,43 Prozent. Der Bund-Future verlor 0,35 Prozent auf 171,68 Punkte./ajx/jha/


Von Achim Jüngling, dpa-AFX

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