Aktien sind sicherer als Anleihen

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! „Aktien sind riskanter als Anleihen, das ist unbestritten. Doch kommt der Faktor Zeit ins Spiel, sinkt das Risiko gen null. Trotzdem bleiben deutsche Anleger unbeeindruckt - und lassen sich ansehnliche Renditen entgehen.“ Falsch, zumindest die entscheidende Aussage im ersten Satz. Die schreit nach Widerspruch. Deshalb habe ich die umfängliche Studie von Allianz Global Investors herausgesucht, um den Vergleich der beiden wichtigsten Anlageklassen zu korrigieren, mit dem Titel: Aktie - die „neue Sicherheit“ im Depot.

Als diese Betrachtung veröffentlicht wurde (im Frühjahr 2016) wurde sie mit einem geradezu genialen Satz eingeleitet: „Das größte Risiko ist, kein Risiko einzugehen.“ Zugleich zeigen die Experten Verständnis für solche Anleger, die irgendwann durch einen Crash zu gebrannten Kindern wurden und seidem von der langfristigen Wachstumsstory der Aktie nix mehr wissen wollen. Nur können Aktien, und das wird viele überraschen, über einen 30-jährigen Anlagezeitraum mehr Sicherheit bieten als Staatsanleihen hoher Bonität!

Dazu ein paar Zahlen aus Ami-Land, weil von da die längsten historischen Zeitreihen vorliegen. Und die dortigen Trends kann man auch auf andere Regionen übertragen. Die Unternehmensgewinne sind dort seit 1871 um knapp 4% p.a. gestiegen - trotz zahlreicher Wirtschaftskrisen. Parallel dazu kletterten auch die Aktienkurse: Der Kursindex des S&P 500 stieg von Januar 1871 bis Dezember 2015 um durchschnittlich 4,33% p.a. Rechnet man die reinvestierten Beträge der Dividenden dazu (im Mittel rund 4,4%), dann ergibt sich ein Total Return (Performanceindex), der einem jährlichen Wachstum von 8,7 % entspricht.

Jetzt könnte man noch eine Fülle von anderen Daten mit den Vergleichen zum Rentenmarkt auflisten - ich will Euch das ersparen (bei Interesse Studie von Allianz Global Investors vom März 2016 runterladen!). Entscheidend ist, was dabei herauskommt: Langfristig und unter Berücksichtigung des Kaufkraftverlusts durch Inflation liegt das größere Risiko für den Anleger, der sein Vermögen wahren bzw. ausbauen möchte, bei Anlagen in Festgeldern und Staatsanleihen - und weniger bei Aktien!

Noch ein Tipp, wenn Ihr das weitererzählt und man Euch nicht glauben will, dann versucht die Leute erst mal mit einem passenden bildlichen Vergleich zu überzeugen: Die Börse ist wie ein Paternoster. Es ist ungefährlich durch den Keller zu fahren - man muss nur cool bleiben und die Nerven behalten.

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