Amazon-Aktie, Apple-Aktie oder Visa-Aktie – welche dieser Aktien ich gerade verkauft habe

Fool.de · Uhr
Crash: Blick in den Abgrund

Eine Sache möchte ich gleich zu Beginn klarstellen: Ich bin nach wie vor sowohl von der Amazon-Aktie, von der Apple-Aktie als auch von der Visa-Aktie absolut überzeugt - und daran wird sich sicherlich auch in den nächsten Wochen nichts ändern. Doch bei einer dieser drei Aktien habe ich mich von einem kleinen Teil meines Bestands getrennt.

Ob es die Amazon-Aktie, die Apple-Aktie oder die Visa-Aktie getroffen hat, erfährst du im folgenden Artikel.

Verkaufskandidat 1: Die Amazon-Aktie

Die mit Abstand am stärksten gestiegen Aktie in diesem „Duell“ ist die Amazon-Aktie. Sie legte in den letzten fünf Jahren um unglaubliche 587 % zu! Eigentlich kein schlechter Zeitpunkt für eine Gewinnmitnahme, oder?

Kursentwicklung der letzten 5 Jahre + 587,0 %
Gewinnentwicklung der letzten 5 Jahre+ 1.732,8 %
Kurs-Gewinn-Verhältnis aktuell *     130,3
Kurs-Gewinn-Verhältnis Juli 2015       n.v.

Quelle: onvista.de, finanzen.net, Stand:08.07.2020

* basierend auf dem 2019er-Ergebnis je Aktie

Nun, die Sache ist die: Zwar hat sich die Amazon-Aktie tatsächlich spektakulär entwickelt, doch die Gewinnentwicklung war noch spektakulärer! Um über 1.700 % kletterte der Gewinn je Aktie seit 2015. Hätte es 2015 ein KGV gegeben (gab’s nicht, weil Amazon 2014 noch keinen Gewinn erwirtschaftet hat), dann wäre die Bewertung verglichen mit damals heute sogar günstiger.

Apple-Aktie; Amazon-Aktie

Quelle: Amazon

Auch wenn es sich absurd anhört: Trotz eines KGVs von über 130 ist die Amazon-Aktie heute günstiger als vor fünf Jahren. Gleichzeitig sehe ich in den beiden Hauptgeschäftsfeldern von Amazon - dem E-Commerce und dem Cloud-Business - noch immer gigantisches Wachstumspotenzial.

Aus diesen beiden Gründen sehe derzeit keinerlei Veranlassung, mich auch nur von einer einzigen meiner Amazon-Aktie zu trennen. Musste also die Visa-Aktie dran glauben?

Verkaufskandidat 2: Die Visa-Aktie

Bei der Visa-Aktie konnte die Gewinnentwicklung zwar nicht mit der Kursentwicklung mithalten, trotzdem gilt für sie das Gleiche wie für die Amazon-Aktie: Ich habe mich von keiner einzigen meiner Visa-Aktien getrennt.

Kursentwicklung der letzten 5 Jahre+ 186,6 %
Gewinnentwicklung der letzten 5 Jahre+ 106,2 %
Kurs-Gewinn-Verhältnis aktuell *    36,5
Kurs-Gewinn-Verhältnis Juli 2015    31,5

Quelle: onvista.de, finanzen.net, Stand: 08.07.2020, Dividenden unberücksichtigt

* basierend auf dem 2019er-Ergebnis je Aktie

Die Bewertung ist zwar teurer als vor fünf Jahren, für mich aber immer noch vertretbar. Denn neben Mastercard und PayPal halte ich Visa für einen DER Profiteure des Megatrends bargeldloses Bezahlen: Der staatliche Wunsch nach Kontrolle, ein wachsender E-Commerce-Markt, die kostengünstige Bereitstellung und seit Neuestem hygienische Vorteile könnten langfristig dafür sorgen, dass digitales Geld unser Bargeld weitestgehend ersetzen wird. Klingt nach einer Menge Wachstum, wenn du mich fragst.

Und genau davon könnte Visa mit seinem weltweitem Zahlungsnetzwerk, seiner weltweit bekannten Marke und dem Vertrauen, das die Menschen dem Unternehmen entgegenbringen, langfristig profitieren. Viele gute Gründe also, um an seinen Visa-Aktien festzuhalten. Und genau das werde ich auch weiterhin tun.

Verkaufskandidat 3: Die Apple-Aktie

Selbstverständlich ist jetzt klar, wenn es erwischt hat - die Apple-Aktie! Zwar habe ich nur 6 % meiner Apple-Aktien verkauft, da ich normalerweise Gewinne aber laufen lasse, war das für mich trotzdem ein durchaus ungewöhnlicher Schritt. Doch warum habe ich mich ausgerechnet von ein paar Apple-Aktien getrennt?

Nun, ich halte Apple immer noch für ein großartiges Unternehmen, daran liegt es also nicht. Vielmehr ist mir die Aktie in den letzten Monaten einfach zu teuer geworden, viel zu teuer sogar.

Kursentwicklung der letzten 5 Jahre+ 196,5 %
Gewinnentwicklung der letzten 5 Jahre + 29,0 %
Kurs-Gewinn-Verhältnis aktuell *    31,6
Kurs-Gewinn-Verhältnis Juli 2015    19,0

Quelle: onvista.de, finanzen.net, Stand: 08.06.2020, Dividenden unberücksichtigt

* basierend auf dem 2019er-Ergebnis je Aktie

Während die Apple-Aktie in den letzten fünf Jahren um knapp 200 % gestiegen ist, konnte der Gewinn je Aktie in diesem Zeitraum nur um knapp 30 % gesteigert werden. Oder anders ausgedrückt: Die Apple-Aktie ist nur so stark gestiegen, weil der Markt ihr eine höhere Bewertung zugestanden hat, nicht weil der Gewinn so furchtbar schnell gewachsen wäre.

Das ist auch okay, ich finde ein KGV von 32 passt viel besser zu einem großartigen Unternehmen wie Apple als eines von unter 20. Aber die Frage, die ich mir nun stelle, lautet: Wie oder warum sollte die Aktie noch weiter steigen? Auf diese Frage fallen mir nur zwei Antworten ein.

Entweder kann Apple sein Gewinnwachstum beschleunigen, was ich allerdings aufgrund der Größe Apples für eher unwahrscheinlich halte. Oder aber der Markt steht der Apple-Aktie in den nächsten Monaten eine noch höhere Bewertung zu als heute. Auch hier habe ich so meine Zweifel …

Denn mit KGVs zwischen 35 und 40 werden in der Regel nur Unternehmen bewertet, die deutlich schneller wachsen als Apple das tut. Von daher bezweifle ich, dass die Apple-Aktie plötzlich mit einem KGV von 40 daherkommen wird.

Apple-Aktie auf der Verkaufsliste - natürlich löse ich meine Position aber nicht komplett auf

Um es auf den Punkt zu bringen: Das Chancen-Risiko-Verhältnis bei der Apple-Aktie sieht angesichts der aktuellen Bewertung für mich nicht sonderlich attraktiv aus. Ich sehe kaum Wachstumsmöglichkeit für die Aktie, aber gleichzeitig viele Dinge, den Kurs nach unten drücken könnten.

Da Apple vor meinem Verkauf die größte Position in meinem Depot war, habe ich mich daher entschlossen, diese etwas zu reduzieren. Da ich aber nach wie vor vom Unternehmen überzeugt bin, denke ich gar nicht daran, diese Position komplett aufzulösen - zu sehr bin ich von Apple und dessen Zukunftsaussichten überzeugt.

The post Amazon-Aktie, Apple-Aktie oder Visa-Aktie - welche dieser Aktien ich gerade verkauft habe appeared first on The Motley Fool Deutschland.

Die skandalfreie Alternative zu Wirecard

Wirecard hat das Vertrauen der Anleger verspielt. Trotz vielversprechendem Geschäftsmodell hat es sich in eine große Krise geführt.

Die meisten übersehen, dass es ein skandalfreies Unternehmen aus den Niederlanden gibt, das mit großem Erfolg die Finanzwelt mit seinen stark nachgefragten Dienstleistungen in der Zahlungsabwicklung erobert. Unsere Analysten schätzen seine Zukunftschancen als sehr gut ein. The Motley Fool hat einen kostenlosen Sonderbericht zusammengestellt, der die wichtigsten Informationen zu diesem Unternehmen liefert.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon, Apple, PayPal und Visa. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Apple, Mastercard, PayPal Holdings und Visa und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon, Long January 2022 $75 Call auf PayPal Holdings. 

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

Neueste exklusive Artikel