Arbeitgeber signalisieren vor Banken-Tarifrunde Einigungsbereitschaft

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Frankfurt (Reuters) - Wenige Tage vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen für die rund 140.000 Beschäftigten der Privatbanken signalisieren die Arbeitgeber Einigungsbereitschaft.

Die Gespräche sollen am Montag fortgesetzt werden. "Jetzt ist die Zeit für ernsthafte Verhandlungen und pragmatische Lösungen. Wir sind dazu bereit", sagte die Verhandlungsführerin des Arbeitgeber, Commerzbank-Personalvorständin Sabine Schmittroth, am Freitag. Nach über einem halben Jahr bräuchten die Beschäftigten und die Unternehmen endlich Klarheit und Planungssicherheit. Die Tarifverhandlungen für die Privatbanken haben im Juli begonnen.

Die Gewerkschaft Verdi hatte die dritte Verhandlungsrunde am 24. September abgebrochen und das Angebot der Arbeitgeber als inakzeptabel abgelehnt. Dabei verwies sie auf die stark gestiegene Inflation in Deutschland. Verdi fordert unter anderem eine Gehaltserhöhung um 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie Vereinbarungen zur mobilen Arbeit. Der Arbeitgeberverband AGV hatte dagegen ein Gehaltsangebot unterbreitet, das eine Erhöhung der Tarifgehälter in drei Stufen um insgesamt 3,2 Prozent bei einer Laufzeit von 36 Monaten vorsah.

Unterdessen will Verdi in den separaten Verhandlungen für die zur Deutschen Bank gehörende Postbank mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Bundesweit würden Freitag und Samstag rund 40 Filialen bestreikt, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Roman Eberle der Nachrichtenagentur Reuters. Die Gewerkschaft hatte die Arbeitsniederlegungen am Mittwoch angekündigt, nachdem der Verhandlungsauftakt am Montag zu keinem Ergebnis geführt hatte.

Die Deutsche Bank bedauerte den Schritt der Gewerkschaft. Die Bank werde alles unternehmen, um die Auswirkungen der Warnstreiks auf die Kundinnen und Kunden so gering wie möglich zu halten, erklärte ein Sprecher. Die Verhandlungen für die rund 15.000 Postbank-Beschäftigten, davon 8000 im Filialvertrieb und 7000 im Infrastrukturbereich, sollen am 22. Februar fortgesetzt werden. Verdi fordert sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber eine Erhöhung um 180 Euro. Auch bei den Postbank-Verhandlungen ist das mobile Arbeiten ein wichtiges Thema. Postbank-Beschäftigte sollen einen Anspruch darauf bekommen, bis zu 60 Prozent der Arbeitszeit mobil zu arbeiten.

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