Aserbaidschan wirft Armenien Bruch von neuer Feuerpause in Bergkarabach vor

Reuters · Uhr

Baku/Eriwan (Reuters) - Im Konflikt um die Kaukasus-Region Bergkarabach hat Aserbaidschan Armenien einen Bruch der jüngsten Waffenruhe vorgeworfen.

Armenische Streitkräfte hätten Dörfer in zwei Regionen beschossen und damit die erst am Sonntag vereinbarte Feuerpause verletzt, teilte das aserbaidschanische Verteidigungsministerium am Montag mit. Die von Armenien unterstützte Führung in Bergkarabach bezeichnete dies als "Fehlinformation" und erklärte, dass aserbaidschanische Streitkräfte armenische Militärstellungen mit Raketen angegriffen hätten. Armenien und Aserbaidschan hatten sich erst am Sonntag bei einem Krisengipfel in Washington auf eine neue Waffenruhe geeinigt, die ab Montagmorgen gelten soll.

Zuletzt waren mehrfach solche Vereinbarungen gebrochen worden. Auch am Sonntagabend waren wieder Kämpfe zwischen beiden Seiten aufgeflammt. In Bergkarabach leben überwiegend christliche Armenier, die dortige Führung wird von Armenien unterstützt. Völkerrechtlich gehört das Gebiet zum mehrheitlich islamischen Aserbaidschan, obwohl es sich 1991 von dem Land losgesagt hatte. Um Bergkarabach hat es in der Vergangenheit wiederholt Kämpfe gegeben. Die jüngsten waren Ende September ausgebrochen, zahlreiche Menschen sind seitdem getötet worden. Armenien kann auf den Beistand Russlands zählen, Aserbaidschan auf den der Türkei.

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