Auch Spaniens Notenbankchef für EZB-Inflationsziel von genau zwei Prozent

Reuters · Uhr

Madrid (Reuters) - Spaniens Notenbank-Chef Pablo Hernandez de Cos hat sich für ein klares Inflationsziel von zwei Prozent für die Europäische Zentralbank (EZB) ausgesprochen.

Eine deutlichere Fassung der Zielmarke sei wünschenswert, sagte das Ratsmitglied der EZB am Freitag auf einer Veranstaltung in Madrid. "Ein Punktziel von exakt zwei Prozent wäre in dieser Hinsicht eine gute Wahl", sagte er. Vor kurzem hatte sich bereits de Cos' Ratskollege, Finnlands Notenbankchef Olli Rehn, für ein Preisstabilitätsziel von genau zwei Prozent stark gemacht.

Die EZB überprüft momentan ihre geldpolitische Strategie. Im Mittelpunkt steht ihr Inflationsziel von unter, aber nahe zwei Prozent, das sie bereits seit Jahren verfehlt. Manche Notenbanker bemängeln an dem aktuellen Ziel, dass es missverständlich sei. Aus ihrer Sicht suggeriert es, dass Abweichungen nach oben und nach unten hin nicht gleichermaßen behandelt würden. Letztmalig hatte die EZB vor 18 Jahren ihre Strategie überarbeitet. Die EZB will Ergebnisse ihres Strategiechecks im September bekanntgeben.

De Cos plädierte zudem dafür, die Anleihenkäufe des Kaufprogramms PEPP der EZB anzupassen, wenn die Zinsen am Kapitalmarkt steigen sollten aber die mittelfristigen Inflationserwartungen sich nicht auf ein Niveau von vor der Pandemie erhöhten. Dann müsse gegengesteuert werden, sagte der Notenbanker. Die EZB hatte erst im März beschlossen, dass die Käufe in ihrem PEPP-Programm im zweiten Quartal deutlich kräftiger ausfallen sollen als zu Jahresbeginn.

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