Autobauer Volvo Cars will Absatz bis 2025 auch dank Abomodell verdoppeln

dpa-AFX · Uhr

LONDON/GÖTEBORG (dpa-AFX) - Der schwedische Autobauer Volvo Cars will bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts seinen Absatz verdoppeln und bei der Marge zu den deutschen Premiumherstellern BMW, Mercedes und Audi aufschließen. "Wir werden nicht mehr nur ein Autohersteller sein, sondern werden mehr und mehr direkte Beziehungen zu unseren Kunden aufbauen", sagte Volvo-Cars-Chef Hakan Samuelsson der "Financial Times" ("FT"/Donnerstag). 2025 soll zudem rund die Hälfte der Autos von Volvo über ein Abo-Modell vom Kunden gekauft werden.

Mitte des nächsten Jahrzehnts will das vom chinesischen Autobauer Geely kontrollierte Unternehmen dann rund 1,2 Millionen Fahrzeuge verkaufen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern soll dann 9 Prozent vom Umsatz ausmachen - womit Volvo in den Bereich von BMW, Audi und Mercedes vorstoßen würde. Im vergangenen Jahr hatte Volvo 6,7 Prozent erzielt. Die Schweden peilen zudem auch an, dass die Hälfte der verkauften Autos vollelektrisch angetrieben sein soll. Der Anteil autonom fahrender Fahrzeuge soll 30 Prozent betragen. Volvo hat bereits eine Partnerschaft mit dem US-Fahrdienstvermittler Uber für Fahrzeuglieferungen und spricht mit weiteren Anbietern.

Volvo Cars hat in den vergangenen Jahren einen steilen Aufstieg hingelegt. Gestützt von milliardenschweren Investitionen des chinesischen Eigentümers Geely konnte Samuelsson insbesondere die SUV-Modellpalette der Schweden zu einem Erfolg machen. Mit dem Auto-Abo will er die Verkäufe nun weiter ankurbeln. Eine monatliche Gebühr soll die Kosten für Auto, für Versicherung und Wartung abdecken. Das macht es für Kunden auch möglich, öfter und je nach Anforderung das Fahrzeug zu wechseln.

Volvo Cars hat im vergangenen Jahr gut 570 000 Autos verkauft und den Absatz damit um 7 Prozent gesteigert. Dank der teuren Stadtgeländewagen (SUVs) wuchs der Umsatz stärker um 17 Prozent auf 211 Milliarden schwedische Kronen (20,5 Mrd Euro), der operative Gewinn um fast ein Drittel auf 14 Milliarden Kronen.

Nach früheren Informationen der "FT" denkt Geely-Eigentümer Li Shufu darüber nach, Volvo Cars an die Börse zu bringen. Dafür wolle er aber mindestens eine Bewertung von 30 Milliarden US-Dollar erreichen, berichtete die Zeitung im Mai unter Berufung auf informierte Personen. Li war im Februar mit einem Anteil von 9,7 Prozent bei Daimler eingestiegen und besitzt auch gut 8 Prozent der Anteile am schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo Group, der an der Börse notiert ist. Spekuliert wird daher unter anderem über mögliche Kooperationen zwischen Daimlers Trucksparte mit dem schwedischen Lkw-Spezialisten./men/fba

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