Autobranche: UBS und Osram malen düsteres Bild für 2019

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die deutschen Autobauer und Zulieferer stehen heute mal wieder im Fokus. Fast von allen Seiten hagelt es schlechte Nachrichten. 2018 ist der Absatz von VW-Fahrzeugen so gut wie auf der Stelle getreten. Weltweit wurden 6,24 Millionen PKW von den Wolfsburgern ausgeliefert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das einem Zuwachs von „nur“ 0,2 Prozent.

Audi hat Probleme in den heimischen Regionen

Bei Audi ist der Absatz sogar eingebrochen. Weltweit lieferte die die VW-Tochter mit den vier Ringen im vergangenen Jahr 1,81 Millionen Fahrzeuge aus, das sind 3,5 Prozent weniger als 2017. Besonders aufhorchen lässt der Absatzrückgang in Europa. Hier setzt Audi 40 Prozent seiner Fahrzeuge ab. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen hier um 14 Prozent rückläufig.

BMW und Daimler verkauften ein bisschen mehr

Die Stuttgarter konnten ihre Absatzzahlen im abgelaufenen Jahr um 0,6 Prozent steigern und das 8. Rekordjahr in Folge vermelden. Bei den Marken Mercedes Benz und Smart, die zu Daimlers Pkw-Sparte gehören, setzten die Stuttgarter gemeinsam knapp 2,44 Millionen Fahrzeuge ab.

Der weltweite Absatz von BMW, zu dem auch die Marken Mini und Rolls-Royce gehören, stieg auf 2,49 Millionen Fahrzeuge. Das ist ein Zuwachs von rund einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2017 verkaufte der Münchner Oberklasse-Hersteller 2,46 Millionen Fahrzeuge.

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Osram sieht dunkle Wolken aufziehen

Der Münchener Leuchtspezialist scheint nicht überzeugend in sein neues Geschäftsjahr gestartet zu sein. Das erste Quartal 2018/19, das am 31. Dezember endete, sei bei Osram wohl „noch schwächer ausgefallen als dies manche Finanzexperten und wir noch vor einigen Monaten erwartet haben“. Die Begründung für den schwachen Start lässt auch für die Automobilbranche nichts Gutes erahnen. „Ich sehe dunkle Wolken für 2019 am Horizont aufziehen, die Nachfrage nach Leuchtdioden geht spürbar zurück. Was mir aber für das neue Jahr am meisten Sorgen bereitet, ist die rückläufige Auto-Konjunktur,“ sagte Vorstandchef Olaf Berlien der „Augsburger Allgemeinen“. Die Schwäche der Automobilindustrie gehe nur zum Teil auf den Diesel-Skandal zurück, sagte Berlien weiter. „Denn in den letzten drei Monaten sind in China die Autoverkäufe massiv um bis zu 16 Prozent eingebrochen. Das ist für uns schmerzlich.“ Erstmals seit 20 Jahren ist der Automarkt in China rückläufig, wie der Branchenverband China Passenger Car Association (PCA) am Mittwoch in Peking mitteilte.

UBS wird ebenfalls skeptischer 

Die Experten der Schweizer Bank haben ihre Schätzungen für die globale Autoproduktion deutlich von plus 1,7 Prozent auf nur noch plus 0,3 Prozent gesenkt haben. Zudem haben sie auch zu einem Rundumschlag bei den Zulieferern ausgeholt. Continental wurde von „Buy“ auf „Neutral“ abgestuft und das Kursziel von 205 auf 130 Euro gesenkt. Das Kursziel für Schaeffler wurde von 7 auf 6 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Sell“ belassen. Ähnlich sieht es bei Leoni. Das Kursziel für den Nürnberger Automobilzulieferer wurde von 29 auf 21 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Sell“ belassen. Lediglich Hella kommt bei den Experten der UBS ein Stück weit besser weg. Das Kursziel wurde zwar auch deutlich von 60 auf 42 Euro gesenkt. Die Einschätzung „Buy“ wurde aber immerhin beibehalten. Der Aktie nützt diese Tatsache aber heute auch nichts. Sie liegt wie alle anderen angesprochenen Werte deutlich im Minus.

Chart Hella – 3 Monate

Erholung der Branche heute gestoppt

Der Auto-Branchenindex führte die jüngste Markterholung mit über 8 Prozent Zuwachs an und gibt am Donnerstagvormittag gut 1 Prozent ab. Im Dax liegt gegen Mittag lediglich die Aktie von Daimler 0,3 Prozent im Plus. Continental findet sich nach einem guten Start ins neue Jahr heute erstmals am Dax-Ende wieder.

Von Markus Weingran

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Bild: xieyuliang / Shutterstock.com

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