Bafin hat Staatsanwaltschaft über Insider-Verdacht bei Wirecard informiert

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Finanzaufsicht Bafin hat die Staatsanwaltschaft München über einen Insider-Verdacht beim kollabierten Zahlungs-Dienstleister Wirecard informiert.

Eine Bafin-Sprecherin bestätigte am Montagabend einen entsprechenden "Handelsblatt"-Vorab-Bericht. Darin hatte es geheißen, problematisch sei unter anderem ein Post in einem Börsen-Forum. Acht Tage vor dem Wirecard-Crash habe darin ein Nutzer geschrieben, dass der Bilanzprüfer EY am 18. Juni nicht uneingeschränkt testieren werde. Die Wirecard-Geschäftsführung habe keine erforderlichen Nachweise erbracht, woher erhebliche Summen als Sicherheiten auf Treuhandkonten stammten und Mitarbeiter hätten die Information weitergegeben, habe es in dem Post geheißen.

Damit habe der anonyme Hinweisgeber das Prüfergebnis von EY vorweg genommen, so das "Handelsblatt". Schon im Frühjahr 2020 seien Konzerninsider bei Wirecard über Probleme mit der Abschlussprüfung informiert gewesen.

Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München bekräftigte am Abend auf Anfrage lediglich frühere Aussagen, dass es umfangreiche Ermittlungen gegen den ehemaligen Wirecard-Vorstandschef Markus Braun und weitere Beschuldigte gebe. Dabei würden alle in Betracht kommenden Straftaten geprüft. Zur Frage ob auch Insiderhandel dazu gehört, wollte sie sich nicht äußern.

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