Bahnchef Lutz - Kein Verkauf von Nahverkehrstochter Arriva 2020

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Deutsche Bahn wird ihre internationale Nahverkehrstochter Arriva in diesem Jahr nicht über die Börse verkaufen.

Man halte zwar an den strategischen Verkaufsbemühungen fest, sehe aber realistischerweise keine Umsetzung in diesem Jahr, sagte Bahnchef Richard Lutz am Montag in einer telefonischen Pressekonferenz. Bereits vor dem Ausbruch der Corona-Epidemie in Deutschland hatte Reuters aus Konzernkreisen erfahren, dass der geplante Börsengang von Arriva in diesem Jahr voraussichtlich nicht stattfinde. Der Brexit und Probleme mit dem Streckenbetrieb in Nordengland machten dies praktisch unmöglich. Arriva bündelt das Nahverkehrsgeschäft des Staatskonzerns mit Bus und Bahn in ganz Europa, hat aber ihren Schwerpunkt und Sitz in Großbritannien.

Der Verkauf war geplant, da die Deutsche Bahn ihre vom Haushaltsausschuss gesetzte Verschuldungsgrenze von über 20 Milliarden Euro erreicht hat, aber weiter neues Geld braucht. Bahnchef Lutz sagte, derzeit sei das Unternehmen finanziert. Man werde aber Gespräche mit Regierung und Haushälter führen, wie die finanziellen Einbußen im Zuge der Corona-Krise aufgefangen werden könnten.

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