Bayer: Bis Ende 2021 sollen die ersten Curevac-Impfdosen produziert und ausgeliefert werden

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Der Leverkusener Pharma-Riese Bayer zeigt sich optimistisch was den Produktionsanlauf des Corona-Impfstoffes angeht. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir noch vor Jahresende – wenn alles gut geht – auch die ersten Impfstoffe sogar ausliefern können“, sagte Bayer-Chef Werner Baumann am Montag in Wuppertal, nachdem er Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Standort gezeigt hatte. Vor zwei Wochen hatte der Leverkusener Konzern bekanntgegeben, einen Teil der Herstellung des vom Tübinger Unternehmen Curevac entwickelten Vakzins zu übernehmen.

Die Aktien von Bayer reagierten im heutigen Handel mit einem Plus von 1,9 Prozent positiv auf die Aussagen zum Stand der Produktionspläne. Zuletzt hatten bereits Hoffnungen auf eine Lösung im Glyphosat-Streit für positive Impulse gesorgt, nun sorgt der Einstieg in die Impfstoff-Produktion für weitere Fantasie.

Vorbereitungen benötigen einige Monate

Wegen der Beschaffung und Validierung von Geräten sowie aufwendiger Qualifizierungsstudien dauert es noch einige Monate, bis die Bayer-Anlage startklar ist – hergestellt wird in einem „Reinraum“, in dem selbst kleinste Verschmutzungen verhindert werden müssen. Eine zweistellige Zahl von Arbeitsplätzen soll neu aufgebaut werden. Es wäre das erste Mal, dass Bayer einen Impfstoff herstellt.

Laschet betonte die Bedeutung der heimischen Pharmaindustrie und forderte, sie in einem positiveren Licht zu sehen. „Es hat sich in den letzten Jahre so eingebürgert, dass man immer auf die Pharmaindustrie schimpft“, sagte er. „Unser Ziel muss sein, dass Deutschland wieder der Spitzenstandort für Pharmatechnologie wird.“

Curevac hofft auf Q2

Für den Curevac-Impfstoff läuft derzeit noch die Phase-III-Studie – die Daten dieser Studie sind nötig für grünes Licht von den Behörden. „Angepeilt wird eine Zulassung im zweiten Quartal“, sagte Bayer-Pharmavorstand Stefan Oelrich. „Genaueres können wir Ihnen erst sagen, sobald die Daten vorliegen.“ Die ersten Chargen sollen woanders produziert werden, im Dezember könnte Bayer einsteigen – 2022 will der Konzern 160 Millionen Impfdosen herstellen. Für die Vermarktung und Produktion hatte sich Curevac kürzlich mit dem Leverkusener Pharma- und Agrachemiekonzern Bayer verbündet und holte sich auch weitere Partner ins Boot wie Rentschler Biopharma, den britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline, Wacker Chemie und Fareva.

Dem Bayer-Werk in Wuppertal hatte Laschet bereits eine beschleunigte Zulassung in Aussicht gestellt. „Ich freue mich, wenn in diesem Jahr, mit einer Produktion in Wuppertal, hier in Nordrhein-Westfalen, für Deutschland, für Europa und für die Welt Impfstoff bereitgestellt werden kann“, sagte er nun.

Dank des Ausbaus des Produktionsnetzwerks will Curevac im kommenden Jahr bis zu eine Milliarde Impfdosen herstellen. Bis zu 300 Millionen Dosen werden für dieses Jahr angestrebt. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte in der vergangenen Woche den Einreichungsprozess für den Impfstoff eingeläutet, um eine spätere Zulassung zu beschleunigen.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto:  Sirada Wichitaphornkun/ Shutterstock.com

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