Beiersdorf hebt Umsatzprognose an ++ Commerzbank besser als erwartet ++ Zalando unter Druck

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nachdem es am Montag relativ ruhig zuging, kommt heute wieder Bewegung in die Berichtssaison. Mit der Deutschen Post, der Commerzbank und Beiersdorf öffnen gleich drei DAX-Konzerne ihre Bücher. Während die Bonner mit nicht ganz so guten Nachrichten aufwarten, haben die Commerzbank und der Nivea-Konzern gute Neuigkeiten im Gepäck.

Auch in den hinteren Reihen berichten heute einige Unternehmen über ihr zweites Quartal. Schaeffler kommt wieder besser in die Spur, Patrizia Immobilien erhöht nach einem starken 1. Halbjahr seine Ergebnisprognose und Heidelberger Druck sieht sich nach den ersten 3 Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf Kurs.

Zalando tanzt allerdings aus der Reihe. Die Konkretisierung der Jahresziele gefällt den Anlegern überhaupt nicht.

Insgesamt nimmt der DAX die Zahlenflut am Markt heute aber freundlich auf und startet mit 12.648,82 Punkten, einem Plus von 0,4 Prozent, in den Handelstag

Beiersdorf wird ehrgeiziger

Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf will im Gesamtjahr eine Schippe drauflegen. Dank gut laufender Geschäfte bei der Kernmarke Nivea, der Luxuskosmetik von La Prairie und der starken Nachfrage nach Klebstoffen von Tesa schraubt der Konzern seine Erwartungen für den Umsatz hoch. Aus eigener Kraft will Beiersdorf nun 2018 um rund 5 Prozent wachsen, wie der Konzern am Dienstag in Hamburg mitteilte. Bislang hatten die Hamburger die Marke von 4 Prozent im Visier. Die Ergebnisprognose behielt der Konzern bei.

Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz organisch um 7,7 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Durch den starken Euro belief sich das Plus nominal dann aber nur auf 2,8 Prozent. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 4,3 Prozent auf 585 Millionen Euro. Unter dem Strich zog das auf die Anteilseigner entfallende Ergebnis von 388 Millionen auf 399 Millionen Euro an.

Commerzbank überrascht – Deutsche Post kämpft

Im zweiten Quartal konnte die Commerzbank das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 117 Prozent steigern. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 272 Millionen Euro. Die Anleger brechen angesichts der Zahlen trotzdem nicht in Jubel aus.

Die Aktien der Deutschen Post haben es heute da leichter. Die Experten sehen die Deutsche Post beim Konzernumbau ordentlich auf Kurs. Wie erwartet hat die Kostenexplosion im heimischen Brief- und Paketgeschäft den Bonnern im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch eingebrockt. Unter dem Strich verdiente der Dax-Konzern mit 516 Millionen Euro rund 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn ging um elf Prozent auf 747 Millionen Euro zurück.

Zalando schreit nicht vor Glück

Der Modeonlinehändler Zalando zeigt sich für das laufende Geschäftsjahr pessimistischer als vorher und hat seine Prognose für 2018 konkretisiert. Das Umsatzwachstum soll nun am unteren Ende der Spanne von 20 bis 25 Prozent liegen, wie Zalando heute mitteilte. Auch beim bereinigten operativen Ergebnis rechnet das Management um Rubin Ritter nur noch mit einem Erreichen des unteren Endes des Zielbandes von 220 bis 270 Millionen Euro.

Im zweiten Quartal stieg der Umsatz um 20,9 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro. Dabei erzielte Zalando mit mehr als 29 Millionen Bestellungen im zweiten Quartal einen neuen Höchststand. Das bereinigte Ebit stieg von 81,8 Millionen auf 94 Millionen Euro, die entsprechende Marge sank jedoch leicht. Netto verdiente das Unternehmen 51,8 Millionen Euro verglichen mit 47,4 Millionen Euro im Vorjahr.

Den Anlegern gefällt die Konkretisierung der Prognose allerdings ganz und gar nicht.  Sie schicken die Aktie heute auf Talfahrt.

Schaeffler mit den nächsten positiven Nachrichten

Gute Geschäfte in China haben dem Auto- und Industriezulieferer im zweiten Quartal Rückenwind beschert. Trotz des Gegenwinds durch den stärkeren Euro stieg der Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,9 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro, wie der Wälzlager- und Getriebespezialist mitteilte. Ohne Währungseffekte wäre der Erlös dank deutlicher Zuwächse in allen drei Unternehmensbereichen um fast 8 Prozent geklettert.

„In einem anhaltend herausfordernden Umfeld sind wir auf Kurs, unsere Ziele für das Jahr 2018 zu erreichen. Das Ergebnis wurde dabei insbesondere von der guten Performance der beiden Sparten Automotive Aftermarket und Industrie getrieben“, sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld laut Mitteilung.

Für das Gesamtjahr rechnet MDax-Konzern weiterhin mit einem Wachstum des Umsatzes aus eigener Kraft – also ohne Wechselkurseffekte und Zu- sowie Verkäufe – um 5 bis 6 Prozent. Die Bestätigung der Prognose stützt sich allerdings auf einen etwas optimistischeren Ausblick für das Industriegeschäft.

Kurz & knapp:

Wacker Neuson: Nach den Halbjahreszahlen mit einem Rekordwert bei Umsatz legen die Aktien des Herstellers von Baugeräten und Kompaktmaschinen heute kräftig zu.

Heidelberger Druck: Die Zahlen für das erste Quartal und die Auftragseingänge überzeugen die Anleger heute. Die Aktie legt um fast 5 Prozent zu.

SGL Group: Der Kohlstoff-Spezialist hat im ersten Halbjahr wieder schwarze Zahlen geschrieben und den Ausblick für 2018 erhöht. Die Anleger belohnen das mit einem Kursplus von über 4 Prozent.

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