Belarussische Oppositionsführerin bittet USA um Hilfe

Reuters · Uhr

Washington (Reuters) - Die führende belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja fordert die USA bei ihrem Besuch in Washington auf, die Demokratiebewegung gegen das Lukaschenko-Regime zu unterstützen.

"Die USA haben eine moralische Verpflichtung, uns zur Seite zu stehen. Ich bitte die USA, der Bevölkerung beim Überleben zu helfen", sagte sie nach einem Treffen mit US-Außenminister Blinken am Montag dem Sender CNN. Es werde mehr Hilfe von den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union benötigt. "Stehen Sie an der Seite von Belarus."

Bei dem Treffen sei die Dringlichkeit der Beendigung des harten Durchgreifens der Regierung um Präsident Alexander Lukaschenko, die bedingungslose Freilassung aller politischen Gefangenen in Belarus, ein alle Seiten umfassender politischer Dialog und neue Präsidentschaftswahlen unter internationaler Beobachtung besprochen worden, teilte das US-Außenministerium mit. Die Vereinigten Staaten stünden "an der Seite" von Tichanowskaja und dem Volk von Belarus und würden "weiterhin ihre demokratischen Bestrebungen unterstützen", sagte ein mit der Angelegenheit vertrauter US-Regierungsmitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters.

Tichanowskaja beansprucht den Sieg bei den Präsidentschaftswahlen vergangenes Jahr für sich. Sie trat anstelle ihres Mannes, dem Video-Blogger Sergej Tichanowskaja, der seit Mai 2020 unter dem Vorwurf der Verletzung der öffentlichen Ordnung inhaftiert ist, gegen Lukaschenko an. Nach dem harten Vorgehen der Behörden gegen die Proteste in der ehemaligen Sowjetrepublik infolge der umstrittenen Wiederwahl von Lukaschenko floh Tichanowskaja ins benachbarte Litauen und übt seither aus dem Exil Druck auf die belarussische Regierung aus.

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