Bitcoin, Ethereum und Co: Bringt das Litecoin-Halving neue Preishöchststände? Krypto-Debitkarte in Deutschland und 100 Millionen Fonds geht in Ethereum – Der Krypto-Markt im Überblick

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Seit dem Pfingstwochenende hat sich der Bitcoin wieder etwas näher an die 8000er Marke herangepirscht, mit einigen Überschreitungen bis an die 8100 Dollar Zone, doch bisher scheint der Widerstand bei 8000 Dollar die Grenze für die Kryptowährung Nummer Eins zu sein. Nach unten hin hat sich eine starke Unterstützung im Bereich von 7600 Dollar abgezeichnet.

Nach der scharfen Korrektur der letzten Woche von einen Bereich über der 9000 Dollar Zone sehen viele Analysten den BTC-Chart mit Blick auf die letzten drei Tage wieder überraschend bullisch, doch ein Großteil geht weiter von einem mittelfristigen Fall möglicherweise bis zurück auf die starke Wiederstandszone im 6000 Dollar Bereich aus, bevor die 10.000er Marke angegangen werden kann (die viele bis zum Ende des Jahres allerdings als erklärtes Ziel ansehen).

Was bewegt die Märkte?

Coinbase Debitkarte: Laut einer Pressemitteilung der US-amerikanischen Handelsplattform Coinbase wird deren hauseigene Krypto-Debitkarte bald in sechs europäischen Ländern verfügbar sein: Spanien, Frankreich, Italien, Irland, Niederlande und Deutschland. Kunden aus diesen Ländern können die Karte ab sofort bestellen.

Was können die Kunden damit anstellen?

Mit Bitcoin, Ether, Litecoin & Co.  kann an allen Visa-Verkaufsstellen mit Kryptowährungen bezahlt sowie Bargeld an Visa-Geldautomaten abgehoben werden. Coinbase wandelt dann als Dienstleister die vorher vom Kunden ausgewählte Kryptowährung unmittelbar in die jeweilige Fiat-Landeswährung um (also Euro oder GBP). Einzelhändler erhalten somit zu keinem Zeitpunkt Bitcoin, sondern lediglich die Fiatwährung. Für den Tausch berechnet Coinbase Gebühren. Durch das direkte Umwandeln wird die Volatilität des Kryptomarktes zumindest für die Händler ausgehebelt. Für die Zahlungsabwicklung arbeitet Coinbase mit PaySafe zusammen. Der Zahlungsdienstleister kommt aus Großbritannien und soll für einen reibungslosen Transfer der Zahlungen sorgen.

Coinbase ist eine der größten und ältesten Krypto-Exchanges überhaupt. 2012 gegründet, hat Coinbase momentan ein tägliches Handelsvolumen von etwa 300 Millionen US-Dollar. Der Wert von Coinbase wurde Anfang August 2017 mit 1,6 Milliarden US-Dollar angegeben, somit ist die Exchange das erste Krypto „Unicorn“ der Welt.

Telegram: Der Messenger-Dienstleister will sein „Telegram Open Network“ noch dieses Jahr an den Start bringen. Die damit verbundene Erstausgabe des eigenen Token „Gram“ soll über die Handelsplattform Liquid.com stattfinden. Ein erster (nicht bestätigter) Termin soll der 31. Oktober sein.

Telegram konnte mit einem privaten Initial Coin Offering (ICO) für den Gram-Token die gigantische Summe von 1,7 Milliarden US-Dollar einsammeln. Der im Frühjahr 2018 veranstaltete ICO war jedoch nur für akkreditierte Großinvestoren zugelassen.

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Nasdaq: Die US-Technologiebörse Nasdaq und das Datenaufbereitungsunternehmen CryptoCompare arbeiten laut neuesten Berichten an einem gemeinsamen Service für die Preisermittlung von Kryptowährungen. Nasdaq wird die Daten über das hauseigene Informationsportal Quandl bereitstellen. Der Datenservice zielt in erster Linie auf Großinvestoren ab.

Charles Hayter, CEO von CryptoCompare, äußerte sich wie folgt: „Zuverlässige Daten sind das Fundament transparenter, liquider Märkte, und indem wir unseren hochwertigen Datenbestand über die Quandl-Plattform zu einer globalen institutionellen Kundenbasis bringen, werden wir Händlern und Investoren einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen.“

Ethereum: Laut einem aktuellen Bloomberg-Bericht wird sich Darma Capital, ein neuer 100-Millionen-Dollar-Investmentfonds, zunächst auf Ethereum konzentrieren. In einem Interview erklärte Andrew Keys, ein Pionier des Ethereum-Entwicklers und Investors ConsenSys, der zum geschäftsführenden Mitglied von Darma wurde, dass seine Firma eine Rallye der ETH in den nächsten zehn Jahren erwartet. Darma sei „auf zehn Jahre long“. Er erwähnte kein konkretes Kursziel, aber eine „faire Bewertung“ des digitalen Vermögenswerts ist in Keys Augen wahrscheinlich viel höher als die heutige Bewertung von 250 US-Dollar.

Keys gab nicht an, wie viel des 100-Millionen-Dollar-Kapitals in Ethereum gesteckt wird, aber der Investor betonte, dass die ETH-Blockchain wichtig ist, weil sie als „Äquivalent des [dezentralen] Webs“ fungiert, auf dem Unternehmen aufbauen können. In gewisser Hinsicht ist Ether wie der Kauf einer Beteiligung an dem TCP/IP Protokoll (dem Fundament des Internets).

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Litecoin: Litecoin ist im Grunde nichts anderes als eine Kopie des Bitcoin, an der einige Stellschrauben im Code gedreht wurden. Die Unterschiede: Bei BTC dauert die Bildung eines Blocks, in dem die Transaktionen gespeichert werden, 10 Min. und bei Litecoin nur 2,5 Min. Wegen der höheren Geschwindigkeit der Blockbildung, findet bei Litecoin alle 840.000 Blöcke ein Halving statt, während der Blockreward beim Bitcoin (momentan 12,5 BTC) nur alle 210.000 Blöcke halbiert wird (Die Belohnung für die Miner, damit sie das Netzwerk am Laufen halten).

Warum ist das gerade jetzt interessant? Etwa am 6. August steht bei Litecoin das nächste Halving an und das könnte für neue Kurshöchststände sorgen. Seit Anfang des Jahres hat sich der Preis von LTC bereits mehr als vervierfacht und folgt man der Theorie des Halving-Zyklus, stehen etwa ein bis zwei Jahre nach der nächsten Halbierung der Block-Ausschüttungen neue Höchststände an. Mit einem momentanen Preis von 138 Dollar und einer Marktkapitalisierung von 8,6 Milliarden Dollar ist Litecoin derzeit auf Platz 4 im Krypto-Markt, laut Daten von coinmarketcap.com.

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Von Alexander Mayer

Titelfoto: Wit Olzewski / Shutterstock.com

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