Bitcoin: US-Business-Intelligence-Firma MicroStrategy erwirbt 21.500 Bitcoin im Wert von 250 Millionen Dollar

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Analysten werden wie zuletzt berichtet zuversichtlicher für Bitcoin, der Grayscale-Bitcoin-Trust erfreut sich seit diesem Jahr enormer Zuwächse und vor ein paar Monaten hatte Großinvestor Paul Tudor Jones angekündigt, ein signifikantes Investment in die Kryptowährung zu tätigen. Nun ist mit einem weiteren Engagement Anfang letzter Woche der nächste Dominostein umgekippt, der das Interesse an Bitcoin aus dem institutionellen Sektor so richtig ins Rollen bringen könnte.

MicroStrategy, der größte börsennotierte Dienstleister für Geschäftsanalytik, hat laut eigener Aussage knapp 21.500 Bitcoin erworben, dies entspricht einem Gegenwert von etwa 250 Millionen Dollar. Dies dürfte somit der bisher größte Bitcoin-Kauf eines börsennotierten Unternehmens gewesen sein.

Bitcoin als „zuverlässiger Wertspeicher und attraktiver Investitionswert“

In der Pressemitteilung spricht sich CEO Michael Saylor für die Kryptowährung aus: „Diese Investition spiegelt unsere Überzeugung wider, dass Bitcoin als die am weitesten verbreitete Kryptowährung der Welt ein zuverlässiger Wertspeicher und ein attraktiver Investitionswert mit einem größeren langfristigen Wertsteigerungspotenzial als Fiat-Geld ist. Bitcoin bietet nicht nur eine vernünftige Absicherung gegen Inflation, sondern auch die Aussicht auf eine höhere Rendite als andere Investitionen.“

Der CEO hat somit eine Kehrtwende vollzogen, denn im Jahr 2013 – zu diesem Zeitpunkt war Bitcoin vier Jahre alt und notierte erstmals im dreistelligen Bereich – hatte er noch eine gegenteilige Meinung und lies damals verlauten, dass die Tage von Bitcoin „gezählt“ seien. Damit ist er nicht alleine, denn angesichts der so nie dagewesenen Maßnahmen der Notenbanken und dem Schöpfen von neuem Geld befürchten immer mehr Marktexperten unumkehrbare Schäden am derzeitigen Finanzsystem mit allen damit einhergehenden Folgen. Alternativen werden nun dringender den je gesucht. Jüngst hat auch Star-Investor Warren Buffett eine solche gedankliche Kehrtwende vollzogen und ein Engagement in Gold getätigt, das sehr ähnliche Eigenschaften wie die Kryptowährung Bitcoin besitzt.

Anleger haben den Schritt von MicroStrategy bereits honoriert, die Aktie ist in der letzten Handelswoche um mehr als 11,5 Prozent gestiegen.

Auf den Bitcoin-Kurs hatte der Kauf bisher keinen positiven Einfluss, im Gegenteil ist der Kurs im Laufe der Woche zwischenzeitlich wieder nah an die Marke von 11.000 Dollar herabgerutscht, konnte sich jedoch wieder berappeln und ist derzeit wieder in der Nähe der 12.000 Dollar Marke.

Anleger im Krypto-Sektor erhofffen sich bereits seit langem „Institutional FOMO“, also das Fear Of Missing Out, die Angst davor, den Bitcoin-Zug zu verpassen. Angesichts der von den Notenbanken geschaffenen Nullzinswelt, die mit künstlichem Geld geflutet wird und durch die Corona-Krise noch deutlich stärker mit  Liquidität geflutet wird, erleben sowohl Bitcoin als auch Gold bereits eine enorm erhöhte Nachfrage. Wenn sich die Einstellung der großen Player an den Finanzmärkten wie bereits im Ansatz zu sehen weiter ändert, könnte der Run auf diese Assets erst noch richtig losgehen.

Von Alexander Mayer

Titelfoto: Visual Generation / Shutterstock.com

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