BIZ warnt vor steigenden Insolvenzen infolge der Virus-Krise

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnt vor weltweit steigenden Firmenpleiten im Zuge der Virus-Krise.

Nachdem der Stillstand der globalen Wirtschaft zunächst vor allem zu Liquiditätsproblemen geführt habe, werde jetzt die Überlebensfähigkeit vieler Unternehmen auf die Probe gestellt, heißt es im am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht der BIZ.

In der Krise sei es zunächst vor allem darum gegangen, dass Firmen weiter über ausreichend Finanzmittel verfügten. Inzwischen sei aber eine Welle von Herabstufungen angelaufen. Und es gebe die Sorge, dass Verluste Firmenpleiten auslösten könnten. Wie stark die wirtschaftliche Erholung sein werde, hänge von der weiteren Pandemie-Entwicklung ab und vom Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens. Es sei mit Umschuldungen zu rechnen, wenn Ressourcen von schrumpfenden zu wachsenden Sektoren umgeleitet werden.

Der Internationale Währungsfonds hatte jüngst seine Prognose für die Weltwirtschaft deutlich gekappt und rechnet nun mit einem Schrumpfen von 4,9 Prozent. Die Zahl der bekannten Infektionen hat Reuters-Daten zufolge am Wochenende die Schwelle von zehn Millionen überschritten.

Aus Sicht der BIZ haben die internationalen Notenbanken mit ihrer Geldpolitik zwar zur Beruhigung der Märkte beigetragen. Inzwischen herrsche dort jedoch ein Überschwang. Aus BIZ-Sicht stehen vielerorts Aktienkurse nicht mehr im Einklang mit der schwachen Wirtschaftsentwicklung. Nach Schätzungen der Bank of America sind inzwischen weltweit rund 18 Billionen Dollar an geldpolitischen und fiskalischen Hilfen in die Wirtschaft geflossen.

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