BMW: Absatz in Q1 um mehr als 20 Prozent eingebrochen ++ Wirecard: Neue Kooperation in Ungarn ++ Hypoport: Rekordwert in Q1 lässt Aktie kräftig steigen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Aussagen von Donald Trump drücken mal wieder kräftig auf die Kurse. Diesmal haben die deutschen Autobauer allerdings Glück. Ihnen droht der US-Präsident nicht mit Strafzöllen. Aktuell liebäugelt Trump wohl mit der Einführung neuer Importzölle auf Öl. Er möchte damit die heimische Wirtschaft schützen. Falls es nötig sei, könnten auch neue Zölle auf Ölimporte erwogen werden, sagte Präsident Donald Trump am Samstagabend im Weißen Haus. In der wichtigen Industrie stünden in den USA jetzt viele Arbeitsplätze auf dem Spiel, sagte Trump. „Ich werde tun, was auch immer nötig ist“, versprach er. Zudem verschieben die Opec+ Staaten ihr für heute geplantes Treffen auf Donnerstag, was zusätzlich für Druck auf den Ölpreis sorgt.

Aussichten für Autobauer bleiben trüb

Die Aussichten für das Auslandsgeschäft der deutschen Autobranche sind laut Ifo-Institut auf den tiefsten Stand seit rund elf Jahren gesunken.

Das Barometer für die Exporterwartungen rutschte wegen der Coronavirus-Krise im März auf minus 42,7 Punkte, nach minus 17,3 im Februar, wie die Münchner Forscher am Montag mitteilten. Das ist der schlechteste Wert seit März 2009 und damit seit der Finanzkrise. Die gesamten Geschäftserwartungen für die nächsten Monate sackten auf minus 33,7 Punkte im März nach minus 19,7 Punkten im Februar.

Auch der Index der Produktionserwartungen fiel im März von 4,2 Punkten auf minus 35,9 Punkte. Kurzarbeit erwarteten 41,3 Prozent der befragten Betriebe im März, nach 19,7 Prozent im Dezember 2019. Die Lager an unverkauften Autos wurden wieder größer: Der Saldo stieg auf plus 14,1 Punkte im März, nach plus 7,6 im Februar. Der Auftragsbestand sank von minus 7,2 Punkten im Februar auf minus 12,4 Punkte im März.

Dax kommt gut aus dem Wochenende

Nachdem sich am Wochenende die Nachrichtenlage zur Coronakrise nicht verschlimmert hat, startet der Dax mit einem deutlichen Erholungsversuch in die neue Woche. Weltweit keimten am Wochenende Hoffnungen auf eine verlangsamte Ausbreitung des Coronavirus auf. Leicht sinkende Zahlen von Neuinfektionen und Todesfällen innerhalb der EU, vor allem in den stark betroffenen Ländern Italien und Spanien, aber auch in New York, wurden am Sonntag gemeldet.

Der Dax stieg im frühen Xetra-Handel um 4 Prozent auf 9910,26 Punkte und war damit nicht mehr weit entfernt von der 10 000er Marke. „Es besteht begründete Hoffnung, dass sich die Unternehmensgewinne nach der Coronavirus-Krise recht zügig erholen werden“, hieß es in einem Marktkommentar der Postbank. „Noch hat die Pandemie die Märkte allerdings im Griff“.

Der MDax für mittelgroße Unternehmen rückte um 3,5 Prozent auf 21 062,04 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 erholte sich um gut drei Prozent.

BMW: Absätze brechen in Q1 ein

Der Münchener Autobauer hat von Januar bis Ende März 20,6 Prozent weniger Autos verkauft als im ersten Quartal des vergangenen Jahres. Die Corona-Pandemie habe im Februar den Absatz in China einbrechen lassen, im März seien die Folgen in Europa und den USA deutlich spürbar, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. „In Europa sind derzeit aufgrund des Coronavirus rund 80 Prozent aller Händlerbetriebe geschlossen, in den USA sind es circa 70 Prozent.“

In den BMW-Werken in Europa und Nordamerika steht die Produktion. Der Konzern passe sein Produktionsvolumen flexibel der Nachfrage an, sagte Finanz- und Vertriebsvorstand Pieter Nota. „In China sehen wir mit einem starken Auftragseingang die ersten Anzeichen einer Erholung.“ Wichtig sei jetzt vor allem, die Gesundheit der Mitarbeiter, die Liquidität und den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.

Im ersten Quartal verkaufte der Konzern nur noch 477 111 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce. In China brachen die Verkaufszahlen um 31 Prozent ein, in Europa um 18 Prozent und in den USA um 17 Prozent.

Aareal Bank: Dividende für 2019 wird gestrichen

Der Immobilienfinanzierer folgt erwartungsgemäß der EZB-Aufforderung und zahlt wegen der Corona-Unsicherheit vorerst keine Dividende aus. Der Hauptversammlung am 27. Mai werde vorgeschlagen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2019 zunächst nicht zur Ausschüttung einer Dividende zu verwenden, teilte die im MDax notierte Bank am Sonntagabend in Wiesbaden mit. „Der Vorstand behält sich vor, einer eventuellen weiteren, späteren Hauptversammlung einen neuen Gewinnverwendungsvorschlag zu unterbreiten, wenn die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sicherer bewertet werden können und die Marktsituation dies zulässt.“

Die Europäische Zentralbank (EZB), die auch für einen Teil der Bankenaufsicht in der Eurozone zuständig ist, hatte die Banken aufgefordert, bis zumindest 1. Oktober keine Dividenden auszuschütten, um mit den Geld zunächst weiter die Bilanz zu stärken. Zahlreiche Banken hatten daher in den vergangenen Tagen angekündigt, die Dividendenzahlung zu streichen oder zumindest auszusetzen. Die Aareal Bank hatte Ende Februar angekündigt, für das vergangene Jahr eine Dividende von zwei Euro je Aktie zahlen zu wollen.

Kurz & knapp:

Wirecard: Der Dax-Konzern geht eine strategische Partnerschaft mit der renommierten ungarischen E Commerce-Agentur UNAS ein. Im Rahmen der Zusammenarbeit stellt UNAS seinen knapp 5.000 Händlern die Zahlungslösungen von Wirecard zur Verfügung. Die Wirecard AG fungiert als Payment Service Provider (PSP), damit Händler ihre Zahlungslösungen in ihrem  Online-Shop nutzen können. UNAS hat seinen Hauptsitz in Sopron, Ungarn. Das Unternehmen ermöglicht es Händlern jeglicher Art – von Autoverkäufern bis hin zu Möbelhäusern - ihr Geschäft online zu betreiben. Dazu bietet UNAS ein umfangreiches Toolkit für E-Commerce an. Dank eines einzigartigen Abo-Modells haben Händler Zugriff auf viele integrierte Features und Optionen zum Aufbau und Betrieb einer erfolgreichen, zeitgemäßen E-Commerce-Seite. Dazu gehören Marketing-Optionen, Incentives, Einbindung sozialer Netzwerke sowie zahlreiche Zahlungsoptionen.

Hypoport: Der Finanzdienstleister hat mit seinem Finanzierungsmarktplatz Europace im ersten Quartal weiter deutlich zugelegt. Mit einem Transaktionsvolumen von rund 20,8 Milliarden Euro wurde erstmals die 20-Milliarden-Euro-Marke überschritten, teilte das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Montag in Berlin mit. Das Transaktionsvolumen stieg damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über ein Drittel. Hypoport profitierte vor allem von klaren Zuwächsen in der Immobilienfinanzierung, die den Löwenanteil des Transaktionsvolumens ausmachte. Auch beim Bausparen und bei Ratenkrediten konnten die Berliner das Volumen erheblich steigern. Konzernchef Ronald Slabke verwies darauf, dass die Coronavirus-Pandemie im ersten Quartal noch nicht zu negativen Auswirkungen auf das Transaktionsvolumen geführt habe. Die konkreten Folgen des durch die Pandemie zu erwartenden Konjunktureinbruchs auf das Immobilienfinanzierungsvolumen in Deutschland ließen sich momentan noch nicht seriös beziffern, hieß es. Auf Europace sind Banken, Versicherungen und Finanzberater vernetzt, die dort Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite untereinander abwickeln können.

Evotec: Das Hamburger Biotechunternehmen will seine Zusammenarbeit mit dem japanischen Medizinkonzern Takeda auf die Gentherapie ausweiten. Evotec werde Takeda bei der Entwicklung von Wirkstoffen in den vier therapeutischen Kernbereichen Onkologie, seltene Krankheiten, Neurologie und Gastroenterologie unterstützen, teilte die im MDax notierte Firma am Montag in Hamburg mit. Die Forschungsallianz werde Evotecs wachsende Kapazitäten im Bereich Gentherapie sowie ihre breitere Wirkstoffforschungsplattform einsetzen. Finanzielle Details wurde nicht bekannt gegeben. Evotec arbeitet als Auftragsforscher etwa für andere Unternehmen und akademische Einrichtungen. Zudem baut der Konzern rasant sein zweites Standbein aus, in dem gemeinsam mit Partnern geforscht wird.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Anton_Ivanov / Shutterstock.com

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