Boeing: Neuregelung der Sicherheitsaufsicht und Großauftrag stützen die Aktie – Charttechnischer Befreiungsschlag?

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Als Konsequenz der tödlichen 737-Max-Abstürze hat der US-Flugzeugbauer Boeing eine Bündelung der Aufsicht der sicherheitsrelevanten Aspekte in einer neuen Einheit angekündigt. Die neue Produkt- und Sicherheitsorganisation werde Aufgaben übernehmen, die derzeit von verschiedenen Teams und Einheiten im Unternehmen verantwortet würden, erklärte Boeing am Montag. Die Gründung der neuen Organisation sei neben dem bereits vergangene Woche angekündigten dauerhaften Sicherheitsausschuss des Verwaltungsrats eine weitere Lehre der Aufarbeitung der 737-Max-Abstürze.

Die neue Organisationseinheit soll „alle Aspekte der Produktsicherheit prüfen“, inklusive der Untersuchung von Fällen unangemessenen Drucks sowie von anonymen Tipps von Mitarbeitern, erklärte Boeing weiter. Die Einheit soll von der langjährigen Boeing-Managerin Beth Pasztor geführt werden, die dann auch die Aufsicht über Unfalluntersuchungen haben werde, hieß es weiter.

Nach zwei 737-Max-Abstürzen, bei denen im Oktober und März insgesamt 346 Menschen ums Leben gekommen waren, steht Boeing schwer in der Kritik. Der Konzern ist mit Vorwürfen konfrontiert, die Maschinen überstürzt auf den Markt gebracht und ihre Sicherheit vernachlässigt zu haben. Als Hauptursache der Unglücke gelten bislang Fehler einer Steuerungsautomatik, die Boeing per Software-Update beheben will.

Aktie sieht charttechnisch wieder besser aus

Die Aktie, die seit den beiden Vorfällen in eine starke Abwärtsbewegung geraten ist, konnte sich seit Mitte August wieder nachhaltiger in einen Aufwärtskanal begeben und mit der 90-, sowie der 200-Tage Durchschnittslinie wieder zwei Trend-Linien positiv durchbrechen.

Die angekündigte Bündelung der Sicherheitsaufgaben, sowie ein heute vermeldeter Großauftrag für eine Tanker-Produktion in Höhe von 2,6 Milliarden Dollar sind weitere Stützen für das Vertrauen der Anleger.

Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Boeing von 400 auf 440 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Es sei noch zu früh für Gewinnmitnahmen bei den Aktien der Flugzeugbauer Boeing und Airbus, schrieb Analyst Andrew Gollan in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Sollte Boeing die 737 Max im vierten Quartal wieder in Betrieb nehmen, dürfte der Aktienkurs davon profitieren. Gollan zieht derzeit aber Airbus Boeing vor.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: vaalaa/shutterstock

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