Britische Inflation schwächt sich ab - Doch Leitzins könnte bald steigen

Reuters · Uhr

London (Reuters) - Die Inflation in Großbritannien hat sich im September auf hohem Niveau leicht abgeschwächt.

Die Verbraucherpreise lagen 3,1 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie aus offiziellen Daten vom Mittwoch hervorgeht. Im August hatte die Teuerungsrate noch bei 3,2 Prozent gelegen. Von Reuters befragte Experten hatten damit gerechnet, dass sie im September auf diesem Niveau verharren würde. Die Inflation liegt trotz der leichten Abschwächung weit über dem Ziel der Bank von England (BoE), die einen Wert von zwei Prozent anstrebt.

Die BoE geht davon aus, dass die Inflationsrate noch dieses Jahr über die Vier-Prozent-Marke steigen wird. Nach jüngsten Signalen von Zentralbankchef Andrew Bailey stellen sich Anleger auf zwei Leitzinserhöhungen bis zum Jahresende ein. Womöglich kommt es am 4. November zum ersten Schritt nach oben.

Derzeit liegt der Leitzins in Großbritannien bei 0,1 Prozent. Großbritannien leidet wie viele andere Industrieländer unter Lieferkettenproblemen, kräftig steigenden Energiepreisen und Fachkräftemangel. Doch hat der Brexit die Probleme verschärft. Premierminister Boris Johnson hat eingeräumt, dass der Ausstieg aus der EU zu Spannungen in den Lieferketten und bei den Arbeitskräften geführt habe, die sich insbesondere bei Materialengpässen und Logistikproblemen zeigten.

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