Bundesbank sieht in Deutschland weiterhin überhöhte Immobilienpreise

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT/MAIN (dpa-AFX) - Der Trend zu überhöhten Immobilienpreisen vor allem in deutschen Großstädten hat sich einer Bundesbank-Analyse zufolge im Jahr 2020 leicht verschärft. Es gebe Anzeichen dafür, dass "die markanten Preisübertreibungen auf den städtischen Wohnungsmärkten während der Coronavirus-Pandemie ... etwas zunahmen", schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht Februar, der am Montag veröffentlicht wurde. "Aktuellen Schätzergebnissen zufolge lagen die Preise in den Städten nach wie vor zwischen 15 Prozent und 30 Prozent über dem Wert, der durch demografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren angezeigt ist."

Auch in vielen ländlichen Regionen verteuern sich Häuser und Wohnungen seit Jahren zunehmend. "Der breit angelegte, kräftige Preisauftrieb bei Wohnimmobilien in Deutschland setzte sich im Jahr 2020 während der Coronavirus-Pandemie fort", stellte die Bundesbank fest. "Dabei deutet sich an, dass die Regionen außerhalb der Städte weiter an Attraktivität gewannen."

Die Bundesbank nennt mehrere Preisangaben, um ihre Feststellungen zu untermauern. Demnach erhöhten sich die Preise für Wohneigentum nach Zahlen des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) im vergangenen Jahr um 7,5 (Vorjahr: 6,75) Prozent. Berechnungen auf Basis von Angaben des Datenanbieters Bulwiengesa für 127 deutsche Städte hätten einen Preisanstieg von 6,25 Prozent ergeben. Zu den sieben Großstädten zählen in der Auswertung Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.

Nach Einschätzung der Bundesbank könnte sich "der Stellenwert von Wohneigentum in den Konsumplänen der privaten Haushalte aufgrund der Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie dauerhaft erhöht haben". Steigende Nachfrage nach Häusern und Wohnungen treibt die Preise. "Darüber hinaus blieben Wohnimmobilien offenbar eine attraktive Anlageform im Niedrigzinsumfeld, zumal sich die Finanzierungskonditionen noch einmal verbesserten." Angesichts des Zinstiefs bauen auch professionelle Investoren auf "Betongold"./bgf/

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