Check24 stellt Vergleichsportal für Banken ein

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Nach massiven Beschwerden über sein Vergleichsportal für Banken hat Check24 die Internetseite eingestellt.

Hintergrund ist eine Klage von Verbraucherschützern am Landgericht München, wie das Unternehmen am Montag erklärte. Die Klage sei unbegründet und gehe zu Lasten deutscher Verbraucher, erklärte Firmenchef Christoph Röttele. Check24 ist mit dem Portal nach Vorgaben des Bundesfinanzministeriums im vergangenem Sommer an den Start gegangen. Kunden sollten über die Website einen besseren Überblick über die verschiedenen Gebühren bei Banken erhalten.

Die Kläger bemängeln, dass auf der Plattform nicht genügend Konten verglichen wurden. Das Angebot sei nicht geeignet, um passende Kontoangebote am Markt zu finden, kritisierte der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller. Die Internetseite sei zwar vom TÜV Saarland zertifiziert worden, erfülle aber nicht die europarechtlichen Anforderungen. "Wenn nur ein geringer Anteil aller Angebote am Markt gelistet wird, ist eine solche Seite schlichtweg unbrauchbar", sagte Müller. Auf dem Portal wurden laut Verband 567 von 1717 Kreditinstituten aufgelistet.

Check24 hatte nach eigenen Angaben einen Millionenbetrag in den Aufbau des Portals investiert. "Jetzt dafür verklagt zu werden, dass wir gesetzliche Kriterien umsetzen, ist unfassbar", sagte Röttele. Bei der Zahl der betrachteten Banken sei man europaweit führend.

Die Verbraucherschützer fordern eine Neuvergabe dieser Plattform an einen unabhängigen Träger. Anbieter sollten objektiv sein und nicht den eigenen Vorteil im Blick haben. "Unabhängige Träger wie die Bafin oder die Stiftung Warentest wären besser geeignet, Verbrauchern hier ein gutes brauchbares Angebot zu machen", sagte Müller. Der Bankenverband BdB, der die privaten Geldhäuser vertritt, erklärte, wichtig sei ein Vergleichsportal, das "über jegliche Zweifel eines Eigeninteresses" erhaben sei. Rechtsunsicherheiten müssten geklärt und beseitigt werden.

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