China droht US-Rüstungskonzernen mit Sanktionen wegen Waffendeals mit Taiwan

Reuters · Uhr

Peking (Reuters) - China will wegen US-Waffengeschäften mit Taiwan Sanktionen gegen amerikanische Rüstungskonzerne verhängen.

Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking sagte am Montag, betroffen seien unter anderem Lockheed Martin, Boeing und Raytheon. Zu Details der Strafmaßnahmen äußerte sich der Sprecher nicht. Er betonte aber, China verurteile den Verkauf von Waffen an Taiwan.

Die Volksrepublik betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz und sieht in jeder Form einer offiziellen Anerkennung einen aggressiven Akt. Die USA haben, wie die meisten Länder der Welt auch, keine offiziellen Beziehungen zu Taiwan. Die Vereinigten Staaten sind aber dessen wichtigster Waffenlieferant und internationaler Unterstützer. Erst Anfang September hatten die USA eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Taiwan angekündigt und dies damit begründet, die dortige Regierung angesichts des zunehmenden chinesischen Drucks zu unterstützen.

Bei den geplanten Waffenverkäufen geht es laut US-Verteidigungsministerium um ein 1,8 Milliarden Dollar schweres Geschäft. Teil des Pakets sind Sensoren, Geschosse und Artillerie. China war wegen Rüstungsgeschäften auch in der Vergangenheit schon gegen US-Firmen vorgegangen. Allerdings blieb auch dabei unklar, welche konkreten Strafen erhoben wurden. Lockheed Martin und Raytheon reagierten zunächst nicht auf die neue Ankündigung aus Peking. Ein Boeing-Sprecher teilte mit, der Konzern habe mit der chinesischen Luftfahrtbranche eine langjährige Partnerschaft, die nicht infrage stehe.

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