Chinas Aktien künftig im MSCI Emerging Markets

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ritterschlag für den chinesischen Aktienmarkt. Aktien aus Chinas Festland-Börsen sind künftig im wichtigen Index MSCI Emerging Markets enthalten.

Es gilt als Durchbruch für die Regierung in Peking: Im wichtigen Schwellenländerindex MSCI Emerging Markets Index werden künftig auch chinesische Aktien enthalten sein. 222 sogenannte A-Aktien von größeren Unternehmen sollen aufgenommen werden, wie der US-amerikanische Indexanbieter mitteilte. Die Aufnahme soll in zwei Schritten erfolgen: Erste Papiere sollen im Mai 2018 in den Index kommen, der nächste Schwung dann im August.

Die Entscheidung ist viel beachtet, da MSCI die Aufnahme bereits drei Mal abgelehnt hatte – unter anderem wegen des begrenzten Kapitalmarktzugangs für Ausländer und wegen Bedenken angesichts der häufigen Unterbrechungen beim Aktienhandel an der chinesischen Börse.

Inzwischen haben die Regulierungsbehörden in China die Voraussetzungen für einen leichteren Marktzugang auch für Nichtchinesen geschaffen – zudem wurde bei der Anpassung der Kriterien mit MSCI eng zusammengearbeitet. So werden nun keine Aktien aufgenommen, die in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 50 Tage vom Handel ausgesetzt wurden.

Die Entscheidung von MSCI gilt vor allem als symbolischer Meilenstein. Zwar ist der Aktienmarkt auf dem chinesischen Festland mit einem Handelsvolumen von 6,8 Billionen Dollar die Nummer zwei weltweit. Doch die 222 A-Aktien aus China machen lediglich 0,7 Prozent des gesamten MSCI-Emerging-Markets-Index aus, der insgesamt 1,5 Billionen Dollar schwer ist.

Große Marktbewegungen werden von der Aufnahme in den MSCI daher nicht erwartet. Viele der erfolgreichsten chinesischen Firmen sind bereits in Hongkong gelistet und stehen internationalen Investoren schon seit Jahren offen. Sie sind in Indexfonds wie dem MSCI China Index enthalten.

onvista/dpa-AFX
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