Commerzbank: Aktie zieht an – Fusionsgerüchte mit ING kommen wieder auf

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Es ist wieder soweit. Dass zweitgrößte deutsche Finanzinstitut wird mit dem hölländischen Konkurrenten in Verbindung gebracht. Genährt werden die Spekulationen durch die Nachrichtenangentur Bloomberg. Die berichtet unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass die Deutsche Regierung eine Fusion der Commerzbank mit der niederländischen ING in Betracht zieht.

Spekulation nicht neu

Auf der Hauptversammlung der Commerzbank hatte Cheflenker Martin Zielke Gerüchte über angebliche Fusionsgespräche mit der niederländischen Großbank ING noch ins Reich der Märchen verwiesen. Es habe von der ING keine konkreten Angebote zu Verhandlungen über einen Zusammenschluss gegeben, sagte Zielke am Mittwoch bei der Hauptversammlung des Frankfurter Instituts in Wiesbaden. Zwar habe er ING-Chef Ralph Hamers in den vergangenen zwölf Monaten zweimal getroffen. Allerdings treffe er regelmäßig viele Bankchefs bei Konferenzen und anderen Veranstaltungen.

Experten favorisieren ING

Eine Fusuion mit der ING würde wohl auf deutlich weniger Widerstand stoßen als ein Zusammenschluss mit der UniCredit, die auch immer wieder gerne aus möglicher Fusion-Partner genannt wird.  Die Niederländer zumindest für die Belegschaft die bessere Wahl wären. Die ING hat keine eigenen Filialen in Deutschland und würde daher wohl einen Großteil der Belegschaft übernehmen. Bei der UniCredit würde die Sache wohl anders aussehen. Als Beispiel für eine Übernahme der Commerzbank könnten die Übernahme der HypoVereinsbank aus dem Jahre 2005 dienen. Hier haben die Italiener die Hälfte aller Geschäftsstellen in Deutschland geschlossen, ordentlich Beteiligungen abgebaut und haben mit dem eisernen Besen durch die Belegschaft gekehrt. Ein ähnliches Szenario, dass der Gewerkschaft schon bei den Fusionsgesprächen mit Deutschen Bank nicht geschmeckt hat. Da wundert es auch nicht, dass Verdi schon vor einiger Zeit erbitterten Widerstand angekündigt hat: „Bevor wir mit den Italienern fusionieren, würde sehr viel Blut fließen,“ so Commerzbank-Aufsichtsratsmitglied Stefan Wittmann Anfang der Woche in Berlin.

Von Markus Weingran

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Foto: volzformat/shutterstock.com

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