Commerzbank-Aufsichtsrat berät über Lösung der Führungskrise

dpa-AFX · Uhr

Um Ausweg bemüht

Frankfurt/Main (dpa) - Der Aufsichtsrat der Commerzbank nimmt an diesem Montag einen weiteren Anlauf zur Lösung der Führungskrise bei dem Frankfurter MDax-Konzern. Gesucht wird sowohl ein neuer Vorsitzender für das Kontrollgremium als auch ein neuer Konzernchef.

Fest steht: Für den amtierenden Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann ist es die letzte Sitzung in dieser Funktion. Schmittmann hatte vor vier Wochen seinen Rücktritt zum 3. August angekündigt.

Als Favorit für die Nachfolge gilt der frühere Vorstandschef der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), Hans-Jörg Vetter (67). Seine Ernennung könnte der Aufsichtsrat am Montag beschließen. Entsprechende Medienberichte wollte die Commerzbank nicht kommentieren.

Großaktionär Cerberus bringt sich aber gegen Vetter in Stellung: «Wir haben ernsthafte Zweifel, dass Hans-Jörg Vetter die richtige Person für diese Aufgabe ist und über die richtige Erfahrung hierfür verfügt», heißt es in einem Brief des Finanzinvestors an den Aufsichtsrat, der der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag vorlag. Cerberus habe zwei andere Kandidaten für den Posten.

Der Vertrag mit Commerzbank-Chef Martin Zielke wird spätestens zum 31. Dezember 2020 vorzeitig aufgelöst. Bis zur Berufung eines Nachfolgers führt Zielke die Geschäfte weiter. Der Doppelrücktritt traf die Commerzbank mitten in der Debatte über den künftigen Kurs und eine neue Strategie. An diesem Mittwoch (5.8.) legt das Geldhaus zudem Zahlen für das zweite Quartal vor.

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