Corona-Inzidenz steigt weiter an - Große regionale Unterschiede

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Zahl der Corona-Infektionen steigt ungebremst an.

Das Robert-Koch-Institut meldete am Montag 6573 neue Positiv-Tests. Das sind 2517 mehr als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 110,1 von 106,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 17 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Der Aufwärtstrend heizt die Debatte an, ob die Corona-Ausnahmesituation wie von Gesundheitsminister Jens Spahn vorgeschlagen am 25. November auslaufen soll.

Die regionale Unterschiede im Infektionsgeschehen sind groß. Thüringen verzeichnet eine Inzidenz von 224,3. In Sachsen lag sie bei 196,8 und in Bayern bei 179,1. In allen drei Ländern ist die Impfquote unterdurchschnittlich. Dazu kommt, dass sich das Corona-Virus auch in den angrenzenden Ländern Österreich und Tschechien wieder stark ausbreitet. Auch die Stadtstaaten Berlin und Hamburg verzeichneten wieder eine Inzidenz von mehr als 100.

Am Sonntag ließen sich nach Angaben der Bundesregierung 12.615 Menschen impfen. Damit haben 69,1 Prozent der Gesamtbevölkerung zumindest eine Impfung und 66,2 Prozent sind vollständig geimpft. Der Abstand zwischen Bremen (80,8 Prozent der Personen mindestens einmal geimpft) und Sachsen (58,7 Prozent) wird immer größer.

Trotz des Anstiegs setzte in Deutschland zunächst keine Debatte über neue Lockdowns ein. Das Wiedererstarken der Pandemie in mehreren europäischen Länder hat dort zu Verschärfungen bestimmter Maßnahmen geführt. Italien und Österreich hatten etwa am Arbeitsplatz eine 2G- bzw. eine 3G-Pflicht eingeführt. Das heißt, Beschäftigte müssen am Arbeitsplatz einen Nachweis erbringen, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind.

In Frankreich gibt es eine Impfpflicht für bestimmte Berufe. Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid kündigte an, dass wahrscheinlich auch auf der Insel alle Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes aufgefordert würden, sich vollständig impfen zu lassen. Eine generelle Impfpflicht oder eine begrenzte für bestimmte Berufsgruppen hat die Bundesregierung bisher abgelehnt. Die 16 Ministerpräsidenten hatten in der vergangenen Woche dafür plädiert, mit niedrigschwelligen Maßnahmen einen erneuten Anstieg zu verhindern. Dazu gehörten etwa das Abstandsgebot, die Maskenpflicht oder die Pflicht zur Vorlage eines Immunisierungs- oder Testnachweises (3G-/2G-Regel).

Meistgelesene Artikel