Corona-Krise: Strafe gegen US-Kreditriesen Wells Fargo abgemildert

dpa-AFX · Uhr

WASHINGTON (dpa-AFX) - Um die Kreditversorgung von Kleinunternehmen in der Corona-Krise zu sichern, wird eine Strafe gegen die US-Großbank Wells Fargo wegen fingierter Konten abgemildert. Damit das Institut richtig am Hilfsprogramm der Regierung teilnehmen könne, sei ein 2018 verhängter Wachstumsstopp vorübergehend gelockert worden, teilte die US-Notenbank Federal Reserve am Mittwoch in Washington mit.

Die Maßnahme hatte Wells Fargo eigentlich untersagt, die Bilanzsumme über das Niveau von Ende 2017 auszuweiten, bis Unternehmensführung und interne Kontrollen ausreichend verbessert werden. Wegen der Corona-Pandemie, die viele kleine Unternehmen in Existenznot bringt, wird in den USA nun jedoch jede Hilfe bei der Kreditvergabe benötigt. Deshalb soll Wells Fargo mehr geschäftlichen Spielraum erhalten.

Das Unternehmen hatte 2016 zugegeben, dass Mitarbeiter jahrelang in großem Stil Bank- und Kreditkartenkonten eröffneten, die nicht von Kunden autorisiert waren. Wenig später trat der damalige Vorstandschef John Stumpf von seinem Posten zurück. Die Affäre und eine Serie weiterer Regelverstöße beim Vertrieb von Finanzprodukten zogen zahlreiche Entlassungen, empfindliche Strafen und Klagen nach sich./hbr/DP/jha

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