Covestro: UBS löst Gewinnmitnahmen aus ++ Korr-Bremse: Prognose rauf ++ Schaeffler: Kaufempfehlung sorgt für Schwung ++ Dax: Respekt vor der 13.300

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach dem kräftigen Anstieg zur Wochenmitte hat der Dax seine Kursgewinne am Donnerstag ausgebaut. Der deutsche Leitindex stieg in den ersten Minuten um 0,41 Prozent auf 13.291,02 Punkte. Allerdings scheint der Dax Respekt vor dem in der Vorwoche erreichten Hoch seit dem Corona-Crash bei 13.460 Punkten zu haben. Nach dem guten Start verlässt ihn wieder etwas der Mut. Allerdings ist das vor der anstehenden EZB-Entscheidung auch nicht so ungewöhnlich. Solange noch nicht genau feststeht, was die EZB heute beschließt, wollen sich die Anleger nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

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Der MDax der mittelgroßen Werte rückte am Donnerstag bislang nur um 0,08 Prozent auf 27 556,03 Zähler vor. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx ging es um 0,2 Prozent hoch.

Covestro: UBS rät zum Verkauf

Eine Verkaufsempfehlung der UBS hat die Aktien von Covestro am Donnerstagmorgen unter Druck gesetzt. Die Papiere des Kunststoffkonzerns rutschten um 1,5 Prozent auf 42,83 Euro ab, nachdem sie seit Anfang August zuletzt um bis zu 35 Prozent nach oben gerannt waren. Der Analyst Geoff Haire begründet seine Skepsis mit zu hohen Markterwartungen für das operative Ergebnis 2021. Der Konsens liege um 9 Prozent über seiner eigenen Prognose, so der Experte. Er rechnet in den kommenden Quartalen mit einer negativen Entwicklung bei Polyurethan. Sein Kursziel signalisiert mit 39 Euro weitere Rückschlagsrisiken von etwa 9 Prozent

Knorr-Bremse: Prognoseerhöhung hilft Aktie nicht wirklich auf die Sprünge

Der Lkw- und Zugbremsenhersteller  wird bei seiner Prognose für 2020 etwas optimistischer. Demnach erwartet das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr nun Erlöse zwischen 5,9 und 6,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,937 Mrd) sowie eine operative Marge des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 16,5 und 17,5 Prozent (Vorjahr: 18,8 Prozent), wie der MDax-Konzern am Donnerstag in München bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte. Damit liegt Knorr-Bremse nun bei beiden Kennziffern leicht über seiner Mitte Juli bekanntgegebenen neuen Prognose. Damals war das Unternehmen von einem Umsatz zwischen 5,8 und 6,2 Milliarden Euro sowie einer operativen Ebitda-Marge zwischen 16,0 und 17,5 Prozent ausgegangen.

Wie bereits bekannt waren Umsatz und operatives Ergebnis im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufgrund der Folgen der Corona-Krise rückläufig. Während die Erlöse um über ein Fünftel auf 1,4 Milliarden Euro sanken, ging die Marge des operativen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 1,9 Prozentpunkte auf 17,2 Prozent zurück. Die vorläufigen Zahlen bestätigten die Münchner nun. Neu ist der Auftragseingang: Er sackte um rund ein Drittel auf 1,14 Milliarden Euro ab.

Die Anleger nehmen die Prognoseerhöhung allerdings lediglich zur Kenntnis. Die Aktie liegt in den frühen Handelsminuten im Minus.

Kurz & knapp:

 Schaeffler: Die Privatbank Berenberg hat den Automobilzulieferer mit „Buy“ und einem Kursziel von 7,40 Euro in die Bewertung aufgenommen. Die Aktie des Autozulieferers biete angesichts dessen ausgezeichneter Umsetzung in Sachen Kostenrestrukturierung Potenzial, schrieb Analyst Romain Gourvil in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Auch könnte der Industriebereich von Schaeffler schneller wieder an Fahrt gewinnen als bislang gedacht. In der Studie nahm Gourvil europäische Zulieferer von Antriebstechnik unter die Lupe, die sich zunehmend auf den neuen Elektro-Zyklus vorbereiten.

Akzo Nobel: Der Farben- und Lackhersteller profitiert in der Corona-Krise offenbar von der Renovierungslust der Verbraucher. In den vergangenen Monaten habe der Gegenwind an den Märkten weiter nachgelassen, teilte der niederländische Rivale von BASF am Donnerstag in Amsterdam mit. Auf Basis der aktuellen Geschäftslage dürfte der Gesamtumsatz im dritten Quartal (Ende September) nah an demjenigen des Vorjahreszeitraums liegen, wenn Wechselkursschwankungen herausgerechnet würden. Vor einem Jahr hatten die Niederländer rund 2,4 Milliarden Euro Umsatz gemacht, bisher rechneten Finanzanalysten mit einem Rückgang auf knapp 2,2 Milliarden für den aktuellen Dreimonatszeitraum. Die Zahlen für das laufende Quartal legt Akzo am 21. Oktober vor.

SFC Energy:  Der Anbieter von Direktmethanol- und Wasserstoff-Brennstoffzellen für stationäre und mobile Hybrid-Stromversorgungslösungen, schließt eine wegweisende Kooperation mit Vincorion, dem Mechatronikhersteller des Technologiekonzerns Jenoptik. Ziel der beiden Partner ist die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung desnachhaltigen, portablen Energiemanagement Systems „P2M2“. Hierfür stellt SFC Energy das Kernsystem der EFOY Pro 12000 Duo Brennstoffzelle als Herzstück des Aggregats sowie sein tiefes Know-how hinsichtlich portabler Energieversorgungslösungen zur Verfügung.

2G Energy AG: Der Hersteller von gasbetriebenen Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen, hat im ersten Halbjahr 2020 Umsatzerlöse in Höhe von 85,6 Mio. Euro erzielt. Die Umsatzerlöse liegen damit stichtagsbedingt auf Grundlage der Bilanzierung nach HGB rund 10,2 Mio. Euro bzw. 11 % unter dem Vorjahresniveau. Ursache für die weniger gestellten Schussrechnungen zum 30. Juni sind Verzögerungen in der Auftragsabwicklung, die sich im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie ergaben. Die vorübergehenden Schließungen von Baustellen haben die Installation bzw. Inbetriebnahme bei einzelnen Projekten entsprechend verzögert. Der Produktionsablauf in Heek konnte aufgrund rechtzeitig eingeleiteter Schutzmaßnahmen weitestgehend störungsfrei gehalten werden, sodass die Gesamtleistung wie ursprünglich geplant um 7,5 % auf 115,5 Mio. Euro gesteigert werden konnte (1. HJ 2019: 107,4 Mio. Euro). Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen haben sich entsprechend um 29,8 Mio. Euro erhöht (1. HJ 2019: 11,6 Mio. Euro).

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Homepage Bayer

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