CTS Eventim-Aktie: Sprudeln jetzt die Milliarden? – Zuschlag für PKW-Maut erhalten

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die umstrittene Pkw-Maut in Deutschland verhilft dem Konzertkartenanbieter aus Bremen voraussichtlich zu dem größten Einzelauftrag seiner Geschichte. Das Bundesverkehrsministerium erteilte dem deutschen Unternehmen und seinem österreichischen Partner Kapsch TrafficCom vorläufig den Zuschlag, wie das Ministerium und beide Konsortialpartner am Mittwoch mitteilten.

Milliardenschweres neues Geschäftsfeld

Während Kapsch sich bereits international als Mautsystem-Betreiber einen Namen gemacht hat, steigt der Online-Ticketvermarkter und Festival-Veranstalter CTS Eventim damit in ein neues Geschäftsfeld ein. CTS Eventim kam zuletzt auf einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro und hat nach eigenen Angaben bisher keinen größeren Einzelauftrag an Land gezogen.

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Zuschlag über 12 Jahre

Der Auftrag an die gemeinsame Betreibergesellschaft habe ein Volumen von knapp zwei Milliarden Euro und laufe über mindestens zwölf Jahre, teilten die Partner mit. Eine Verlängerung auf 15 Jahre sei möglich. Voraussetzung für einen endgültigen Zuschlag sei, dass kein anderer Bieter Rechtsmittel einlege. Nach Angaben aus Kreisen der Beteiligten waren CTS Eventim und Kapsch allerdings zuletzt die einzigen Bieter für den Verkauf der Maut-Vignetten. Einen kleineren Teilauftrag zur Maut, nämlich die Kontrolle der Maut-Vignetten, hatte sich Kapsch bereits gesichert.

Bei Kapsch ist die Freude größer

Im Frankfurter Xetra-Handel legten die Aktien vom CTS Eventim im Nebenwerteindex MDax um drei Prozent zu. Die Titel von Kapsch schossen an der Wiener Börse um mehr als 13 Prozent in die Höhe.

Alles unter Vorbehalt

Die von der CSU vorangetriebene Pkw-Maut ist eines der umstrittensten Vorhaben der Bundesregierung. Die Niederlande und Österreich haben gegen deren Einführung geklagt. Sie sehen eine Diskriminierung ausländischer Autofahrer, weil die Infrastrukturabgabe alle zahlen müssen und Fahrzeughalter in Deutschland über die Kraftfahrzeugsteuer entlastet werden. Die EU-Kommission hat ihr Verfahren wegen einer möglichen Benachteiligung von Ausländern aber eingestellt. „Die Pkw-Maut kommt – in dieser Legislaturperiode“, erklärte der deutsche Verkehrsminister Andreas Scheuer nun. „Die technische und organisatorische Umsetzung und der Aufbau der Systeme können nun ganz konkret beginnen.“

Onvista/Reuters

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Foto: Philip Lange/Shutterstock.com

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